Über Impulse im Leben – ein paar kritische Gedanken zum Ende meiner Ausbildung

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Impulse sind wie knallige Farbspritzer, die eine grau gewordenen und sich immer wiederholende Routine in neuem Licht leuchten lassen. Zu gerne lese ich daher auch die Montagsimpulse von Katja auf homeiswheretheboysare. Und auch in den vergangenen Tagen hat mich das Thema Impulse noch einmal im Rahmen meines Ausbildungsabschlusses bewegt. Deshalb ein paar Gedanken zu Impulsen, die jetzt einfach rausmüssen, um den Weg frei zu machen für Neues!

Ob neue Impulse immer von Innen heraus kommen, wenn man nur lang genug in sich selbst sucht, wie ein Zitat von Rudolf Steiner „Drei Schritte tue nach innen, dann den nach außen.“ – ein wenig suggeriert, wage ich zu bezweifeln. Oft genug kommt es vor, dass ein Lehrer viel zu lange in seinem eigenen Saft schmort, oft auch viel zu wenig Zeit und Energie hat, den Blick nach Außen zu wenden, um sich mit Neuem und Anderem auseinanderzusetzen. Nicht selten fehlt es dann auch an Mut, neue Wege zu gehen. An Altbewährtem festzuhalten ist eben nicht nur bequem, sondern vor allem auch sicher. Und gerade in der Arbeit mit Kindern will man keine Experimente eingehen.

Hinzukommt, so habe ich es zumindest in der Ausbildung empfunden, wird einem jungen Lehrer von Beginn an beigebracht, alleine seinen eigenen Weg zu gehen. Ein Austausch mit anderen Kollegen findet selten statt. Wenn dann sind es höchsten die „alten Hasen“ an den Schulen, die schon seit über dreißig Jahren bestimmte Unterrichtsmethoden, – inhalte und Konzepte fahren, die ja nicht in Frage gestellt werden dürfen. Ganz zu schweigen von einer neuen Lesart von Steiners Ideen. Nein, viel zu oft schwirrt der Satz herum „Das haben wir immer schon so gemacht.“

Doch woher nehmen, die neuen, frischen und farbenfrohen Impulse, die die Arbeit mit Kindern um so ein Vielfaches reicher machen könnten? Die Kollegen lassen sich nicht in die Karten schauen. Ein kritisches Überdenken althergebrachter Konzepte ist oft nicht erwünscht.

 Ja, innere Reflexion ist wichtig, um zu sehen, wo es eine Veränderung braucht. Doch kommt nicht meist der Anstoß von außen? Der frische Wind zu einer neuen Idee, die frische Farbe für einen neuen Weg? Neben aller kritischer Betrachtung braucht es vor allem auch den Blick über den Tellerrand, manchmal auch ab von allem wertvollen anthroposophischen Gedankengut und Waldorfpädagogik.

2 Gedanken zu “Über Impulse im Leben – ein paar kritische Gedanken zum Ende meiner Ausbildung

  1. Na klar. Unibiliotheken stehen offen, da gibt es viel Literatur. Andere Schulen wie Demokratischen, Montessori, Naturschulen usw aber auch Förderschulen können besucht werden, um wirklich Pubertät kennen zu lernen empfielt es sich in paar staatlichen Real-und Hauptschulen zu hospitieren, am besten in der Stadt in sozialen Mischquartieren. Eine Sportschule und Musikschule auf hohen Niveau und Begabten/Talenschule durfte auch nicht fehlen. Waldorfschulen in kleinen Dorf am Ende der Welt und in Berlin wäre auch mal gut zu verlgleichen. Sonst ist die Welt zu klein und die Waldorf ist in einigen Köpfen DIE Rettung. Sie ist aber nur eine Variante der Vielfalt. Wenn man die Vielfalt endeckt und erfährt, könnte auch Waldorf anderes werden. Es geschiet manchmal, aber leider zu selten…

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  2. Liebe Charlotte, erst mal vielen Dank, dass die Montagsimpulse dich erreichen und bereichern dürfen. Ich kenne das, in diesen Gewohnheiten ist man oft so festgefahren, dass man ohne Anstoß von außen gar nicht mehr herauskommt. Die Gewohnheit gaukelt uns Sicherheit vor und lehnt jede Veränderung ab. Das ist etwas, was gerade im Alter Angst machen kann. Was wird das Neue mir bringen? Ich kann deine Frustration verstehen, gib nicht auf, über den Tellerrand zu schauen und anzuschubsen. Viele liebe Grüße

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