Wurzelsuche – ein bewegendes Interview mit Irmela Wiemann

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Just kurz nach der Veröffentlichung meines Posts in der vergangenen Woche zur Suche nach den „Herzwurzeln“, stieß ich auf ein sehr bewegendes Interview mit Irmela Wieman in der Aargauer Zeitung. In „Das Leid wird unterschätzt: Was illegal adoptierte Kinder durchmachen“ schildert die langjährige Adoptionsexpertin Wiemann, warum die Suche nach den Wurzeln und den leiblichen Eltern für Adoptierte so wichtig ist und welche schmerzhafte und eben traumatisierende Folgen die Trennung vor allem von der leiblichen Mutter hat. Es geht dabei nicht nur um illegal adoptierte Kinder, sondern sehr grundsätzlich um alle adoptierten Kinder. Mehr als ein lesenswerter Artikel….

3 Gedanken zu “Wurzelsuche – ein bewegendes Interview mit Irmela Wiemann

  1. Pingback: Wie viel Berufstätigkeit vertragen (meine) Adoptivkinder? | Charlotte's Adoptionsblog ©

  2. Es ist vieles richtig. Aber es ist aus (in letzten Jahrzenten) Wohlstandseuropa geschrieben.
    Da wird oft vergessen, dass viele Kinder aus 3.Welt ganz einfach nicht am Leben wären oder nicht normales Dasein führen konnten, wenn sie- besonders damals- nicht irgendwie adoptiert wären und dem Elend dieser Länder enflogen wären. Nein, ich rechfertige nicht Kinderhandel, nein. Und trotzdem- bitte nicht vergessen, dass z.B. über die Zustände in Sri Lanka zu lesen https://www.humanium.org/de/sri-lanka/ hier ganz harmlos beschrieben, oder dass z.B. in Russland laut offizieller Statistik (was in Realität bedeutet, dass es schlimmer aussieht) etwa 15 000 Kinder im Alter 16-17 J verlassen die staatliche Kinderhäuser.
    50% von denen sind in der Risikogruppe (40% greifen selber zu Alkohol und Drogen, 10% sind psychisch krank)
    40% werden kriminell
    10% begehen Selbstmord
    33% bleiben Arbeitslos und ohne Ausbildung
    20% habe keine geregelte Wohnverhältnisse
    und 4% werden Stundenten.
    Und Russland laut offizieller Statistik hat „nur“ 5000-6000 Strassenkinder. Nicht offizielle Zahlen nennen viel mehr. Und HIV Infektionen in dem Land steigen, Zuwachs 12% pro Jahr.
    Die Situation rumänischen Waisenkinder aus damaliger Zeit ist tragisch bekannt geworden https://www.zeit.de/2012/51/Isolation-Kinder-Waisenhaus-Rumaenien/seite-2
    Also- manchmal ist es besser, als Waisenkind aus so einem Land (oder war besser früher) rauszukommen. Auch ohne zu wissen, wo die leibliche Eltern geblieben waren. Weil sonst wäre man tot oder krank oder drogen/alkocholabhädig ohne Zukunftchancen geblieben.
    Ja, besser wäre anders. Besser wäre, es gäbe keine 1. und 3. und 4. Welt…. Und alle Menschen wären erlich, gesund und kraftvoll. Und es gäbe keine Waisenkinder.

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    • Liebe Tina,

      da hast Du sicherlich in vielen Punkten Recht. Und die Zahlen, die Du genannt hast, sprechen ja für sich. Doch auch wenn eine Adoption in vielen Fällen auch eine Rettung vor unglaublichem und unermesslichem Elend, Leid und Tod ist, so glaube ich doch, von allem, was ich bisher erfahren und gelesen habe, dass dennoch (vielleicht nicht in allen Fällen) die Sehnsucht nach der leiblichen Mutter und nach dem Verständnis der eigenen Wurzeln bleibt.

      Herzlichste Grüße
      Charlotte

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