Adoptivkinder heilsam durch den Sommer bringen….(reloaded)

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Photo by Vanessa Bumbeers on unsplash.com

Nun haben sie begonnen, die langersehnten Sommerferien. Ruhe, kein Zeitdruck, weniger Termine und Verpflichtungen. Bevor wir in den Urlaub fahren, haben wir noch etwas Zeit Zuhause. Langsam können wir uns runterfahren vom vollen und manchmal turbulenten Alltag des vergangenen Schuljahres. Und dennoch gilt es auch wieder die richtige Balance zwischen Struktur und Routine auf der einen Seite und Freiräumen auf der anderen Seite zu finden. Ein gesundes Maß für einen heilsamen Rhythmus in den Ferien aufzubauen. Dabei denke ich an meinen Beitrag aus dem vergangenen Sommer zurück, in dem ich bereits schon einmal über die wirkungsvollen Tipps geschrieben habe, wie es gelingen kann, Adoptivkinder heilsam durch den Sommer zu bringen. Noch heute gelten sie für uns:

  1. Wir versuchen Struktur und Routine in weiten Teilen aufrechterhalten. Maxim und Nadeschda stehen zwar morgens ein wenig später auf als zu Schulzeiten, aber sie schlafen auch nicht bis in die Puppen. Abends gehen sie nach wie vor zeitig ins Bett.  Ja, vielleicht darf Maxim abends noch ein wenig lesen. Länger als zu Schulzeiten, aber auch nicht bis spät in die Nacht. Tagsüber muss ich – mit Ausnahme unseres Urlaubs – arbeiten. Zuhause. Mein Buch weiterschreiben, meinen Unterricht vorbereiten. Die Kinderfrau kommt, wieder in gleichbleibenden regelmäßigen Dosen. Genauso üben wir wieder jeden Tag über eine gewisse Zeitspanne. All das gibt Halt und Struktur.
  2. Bei allem was wir tun, bemühen wir uns noch einmal mehr als im vergangenen Sommer um kleine maßvollen Dosen von Aktivitäten. In den vergangenen Monaten haben wir noch einmal bewusst erfahren, dass vor allem Maxim kein Maß hat. So wie alle äußeren Eindrücke ungebremst in sein Inneres hereindrängen, so hat er nach wie vor kein gesundes Maß für die Dauer von Aktivitäten, für die Mengen an Essen, für eine gesunde Dosis zu lesen oder anderes zu tun. Körperliche Signale ignoriert er. Nach wie vor muss ich ihm Einhalt gebieten, ihn kontrollieren, damit er es egal in dem was er tut nicht übertreibt. Und so versuche ich unsere Tage so zu strukturieren, dass auch alle Aktivitäten ein gesundes Maß haben und nicht übertrieben werden. Das ist manchmal verdammt schwer, wachsam zu sein und wahrzunehmen, wann das Maß vor allem bei ihm wieder voll ist. Aber am Ende macht es uns das Leben leichter, denn Ferien und viel Zeit zusammen können wir nur genießen, wenn wir alle ausgeglichen und in der Balance sind.
  3. Ich diszipliniere mich und halte trotz der heißen sommerlichen Temperaturen die regelmäßigen Mahlzeiten Zuhause ein. Ja, meistens wird es Frühstück, Mittagessen und Abendessen zu den gleichen Zeiten geben. Das schützt gleichzeitig vor zu viel Zwischendrin essen und vor allem auch vor zu viel Zuckerkonsum.
  4. Elektronische Medien haben bei uns auch wie vor nur in sehr geringem Maße Einzug gehalten. Und das wird auch so bleiben. Insofern stehen aktive Aktivitäten weiter im Vordergrund. Der große Pool, den wir im Garten haben,  trägt da sein übriges dazu bei. Nicht zuletzt auch, dass Nadeschda nun wirklich mit dem kOpf aus dem Wasser schwimmen kann.
  5. Ich selbst übe mich in Selbstfürsorge, suche auch Inseln für mich, um dann in der entsprechenden Verfassung zu sein, achtsam und gelassen auf meine Kinder eingehen zu können, wenn es ihnen nicht so gut geht. In diesem Jahr scheint es aber, als hätten sie selbst seit dem vergangenen Sommer sich in mehr Selbstfürsorge geübt. Die emotionalen Stimmungsschwankungen bleiben bisher aus, zumindest in einem eskalierenden Stadium. Denn schon vorher merken Maxim und Nadeschda, wann es Zeit ist, sich zurückzuziehen. Dann gehen sie lieber in ihre Zimmer und verharren dort für eine Weile, bevor die Emotionen überkochen.

Es bleibt mir zu Beginn der Ferien zu hoffen, dass sich diese Aspekte genauso wieder in diesen Ferien auszahlen wie sie sich in den vergangenen großen Ferien gelohnt und bewährt haben.

3 Gedanken zu “Adoptivkinder heilsam durch den Sommer bringen….(reloaded)

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