
Photo by Pedro Lopes on unsplash.com
Diese Woche war auf diesem Blog eine besondere für mich. Ich möchte Euch allen, die hier so zahlreich kommentiert haben, danken, für all Eure lieben Worte und Ermunterungen, egal ob als Kommentar oder Mail. Eure Anteilnahme gibt gerade jetzt so viel Zuversicht und Halt! Ein großer Dank geht von mir an Euch! Eure Anteilnahme ist für mich etwas ganz Besonderes!
Nun, der nächste Kontrolltermin für Nadeschda stand am Donnerstag an. Über meine Angst habe ich geschrieben. Im Ergebnis sagte die Ärztin: „Wir werden dem Spuk jetzt ein Ende bereiten.“ Am kommenden Dienstag wird Nadeschda operiert, das „Ding“ entfernt und anschließend histologisch untersucht. Wenn alles gut läuft, sind wir bereits am Mittwoch wieder Zuhause. Doch das Ergebnis der Gewebeuntersuchung bekommen wir dann erst in der Woche drauf. Insofern geht der Spuk doch noch eine Weile für uns weiter… Aber dennoch, ein wenig mehr Klarheit scheint in greifbarer Nähe. Und so bin ich an diesem Sonntag für diese drei Sonntagslieblinge dankbar:
- Nicht nur hier auf diesem Blog, sondern auch in unserem Freundeskreis und vor allem aus dem Freundeskreis unserer Kinder habe ich in den vergangenen Tagen so unglaublich viel Unterstützung erfahren. Das ist wunderbar und einfach großartig! Maxim ist aufgrund so unzähliger Hilfsangebote mehr oder weniger die komplette nächste Woche bei Freunden. Er kann sich also über langweiliges Ferienprogramm nicht beschweren…. Und mir tut es so gut, ihn gut aufgehoben zu wissen.
- Ich habe im Zuge dessen auch gelernt, Hilfe anzunehmen. Nicht immer alles irgendwie alleine zu stemmen und zu organisieren. Und auch zu sagen, was ich brauche. Am Montag bin ich mit Nadeschda schon zu den Vorgesprächen in der Klinik. Dienstag ist die OP. Maxim ist derweil bei unseren wunderbaren Freunden hier in einer näher gelegenen Stadt, deren Sohn in derselben Stadt in Russland geboren ist wie Maxim. Die beiden Jungen verbindet eine ganz tiefe Seelenverwandtschaft. Umso dankbarer war ich, als seine Mutter mir anbot, dass Maxim von Montag auf Dienstag bei ihnen bleiben kann. Ich kann mir keinen besseren Ort für Maxim vorstellen als dort. In einer Zeit, in der er selbst die überbordende „Bedrohung“ nicht verkraften kann. Auch wenn er nicht um unsere tiefsten Ängste Bescheid weiß, so spürt er sie doch. Denn er hat einfach sehr sensible Antennen, oder viel mehr einen 7. Sinn.
- Immer wieder bin ich erstaunt über Nadeschda’s Selbstfürsorge. Seitdem der Knoten da und für uns präsent ist, ist sie sehr, sehr anhänglich. Zunächst hatte ich gedacht, dass es sie mit der Schule zusammen alles überfordert. Aber das ist es nicht. Sie braucht einfach meine Nähe und vor allem die Sicherheit ihres Zuhauses. Sie will sich – im Gegensatz zu ihrem Bruder – nicht verabreden, sondern ist glücklich, wenn wir hier einfach Zuhause sind. Und sie braucht ganz viel Struktur und fordert diese ein. Am Freitag beim Abendessen wurde sie nicht müde zu fragen: „Und was ist der Plan für morgen? Was machen wir morgen?“ Als Richard zwar begann zu erzählen, was wir alles am Samstag machen könnten, aber nicht so konkret wurde, hielt sie inne und sagte: „Nein Papa, was ist der konkrete Plan für morgen? Ich brauche das. Ich muss das wissen.“ Ich schmunzelte und war begeistert von meiner Tochter, die trotz allem so klar artikulieren kann, was sie braucht und will.
Mit einem großen Dank wünsche ich Euch allen einen hoffentlich zauberhaften Herbstsonntag und einen gelungenen Start in die neue Woche!