6

Yes, I am back… Charlotte’s Sonntagslieblinge (160) – Corona mit Adoptivkindern

happy family with kids walk at sunset beach

Mit freundlicher Unterstützung von Fotolia

Monatelang gehadert, gezweifelt, viel wollte, hätte, könnte, sollte… Nicht geschrieben, nicht erzählt, nicht gelesen auf anderen Blogs… Immer wieder festgestellt, dass ich es nicht mehr schaffe, mich um meinen Blog zu kümmern, weil nun andere Dinge in meinem Leben wichtiger sind (und viel Kraft und Energie kosten). Dennoch neue Follower, Nachfragen von Lesern „Wir vermissen Deinen Blog…“, Anfragen zu Artikeln und Buchbeiträgen. Dennoch so viele Ideen zu Beiträgen und die Einsicht, dass es wichtig ist, hier weiter zu machen. Erst vor ein paar Tagen in einem Austausch mit anderen Adoptiveltern, die den ganzen Abend an meinen Lippen hingen, merkte ich wieder, dass ich doch auch hier etwas mitgeben und teilen kann. Somit also ein neuer Versuch, ein erneuter Anlauf. Vielleicht auch für mich selbst, um ein Gegengewicht zu all den anderen Herausforderungen in meinem Leben zu haben. Mal sehen. Und so beginnen wir doch mit dem, was mir so oft am liebsten war und ist: Meine Sonntagslieblinge, meine wöchentliche Rückschau auf fünf Begebenheiten, für die ich dankbar bin. (Ich habe mich erst in dieser Woche an diese Übung erinnert. Unsere Konferenzen an der Schule verliefen in den vergangenen Wochen immer mit einer gewissen – im Moment wohl sehr nachvollziehbaren Anspannung. Die Stimmung war schlecht. Ich habe lange hin und her überlegt, wie wir als Lehrerkollegium in eine positive Haltung kommen, um mit einer guten Einstellung an notwendigen pädagogischen Themen zu arbeiten. Da kam sie mir die Dankbarkeit. Wie hier bei den Sonntagslieblingen, sollte jeder Kollege eine Begebenheit erzählen, für die er / sie in den vergangenen Tagen dankbar war. Es hat funktioniert…)

Doch bevor ich nun zu meinen Sonntagslieblinge übergehe, lasst Euch sagen: Es geht uns gut! Wir haben die bisherige Zeit der Isolation in der Coronakrise gut bewältigt. Wir sind gesund, wir haben keine Sorgen im Familien- oder Freundeskreis, wir bewältigen nun auch den Alltag mit der schrittweisen Lockerung. Doch alles ist sehr viel und manches Mal bin ich an meine Grenzen gestoßen. Dann war da dieser Artikel in einer großen deutschen Tageszeitung mit dem Tenor „Mutti schafft das schon…“ und dass man aufpassen muss, dass die Mütter nicht die Verlierer der Krise sind. Im ersten Moment dachte ich: Ja stimmt. Aber im zweiten Moment habe ich gedacht: „Nee, bestimmt nicht. Wenn einer die Verlierer sind, dann sind es die Männer in diesem Land, die sich nämlich am Ende der Krise eingestehen müssen, egal wie, ohne Mutti hätten sie das nie geschafft.“ Wenn wir Mütter nicht unser Schicksal durch die Krise einfach angenommen hätten und ohne Klagen Job, Homeschooling, Betreuung und Versorgung unserer Kinder über die Schule hinaus, einen deutlich aufwendigeren Haushalt und einen noch mehr erhöhten Organisationsaufwand in allen Belangen auf uns genommen hätten, dann wäre dieses Land einfach im Chaos versunken. Und die Proteste, die nun aufpoppen, hätten einen deutlich anderen Charakter gehabt. Ja, es gibt Väter, die sich nun in Zeiten der Coronakrise deutlich mehr Zuhause engagiert haben. So ist das bei uns auch. Aber grundsätzlich halte ich es mit der Aussage, die ich neulich gelesen habe: „45% der Männer sagen, sie würden sich im Homeschooling engagieren, 3% der Frauen bestätigen das.“ Die Hauptlast der Coronakrise liegt auf uns Müttern und die, die die Maßnahmen entscheiden, haben keine Ahnung von der Rolle, die wir Mütter per se erfüllen, und jetzt schon einmal gar nicht. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen, und all das Gerede über die Rückschritte in der Emanzipation ist gelinde gesagt Mumpitz. Im Gegenteil, am Ende müssen sich die Männer und Väter leider eingestehen, dass sie diese Corona-Krise ohne uns Mütter nie hätten bewältigen können. Also, weiter geht es, getreu dem Motto: „Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten…“ Somit hier meine drei Sonntagslieblinge für diese Woche:

  1. Allen voran bin ich dankbar für die erneute Erfahrung in den Wochen der Isolation, dass wir uns als Familie wirklich gut genug sind. Am Anfang war ich vielleicht noch mit Sorge erfüllt, ob wir die Zeit gut bewältigen können, so ganz auf uns alleine gestellt. Doch dann fiel mir irgendwann wieder ein, dass wir als Familie ja schon einmal so eine Zeit der Isolation hatten. Als wir damals vor nun gut 10 Jahren Maxim und Nadeschda aus Russland abgeholt und mit ihnen unser Familienabenteuer begonnen hatten, begaben wir uns in den ersten Wochen ebenso in soziale Isolation. Keine Besuche, keine Kontakte nach außen, keine Einkäufe – wenn dann einer von uns Eltern abends, wenn die die Kinder auf dem Weg ins Bett waren -, keine Freizeitaktivitäten, kein externes „Entertainment“. Wir kannten das also. Von dem Zeitpunkt an, wo ich mir dies wieder ins Gedächtnis rief,  freute ich mich über diese neu gewonnene Familienzeit. Tatsächlich war es auch so, dass wir schnell merkten, dass unsere Kinder diese Nähe und Enge der kleinen Familie ganz aufsogen. Die feste Tagesstruktur tat ihnen gut. Sie genossen, dass Richard Zuhause war. Das Bedürfnis nach Kontakten nach draußen gab es gar nicht. Wir vier waren uns genug. Und das war und ist nach wie vor wunderbar so!
  2. Die Coronazeit war und ist eine große Chance für meine Kinder. Dafür bin ich jeden Tag von neuem dankbar. Maxim und Nadeschda haben die Zeit Zuhause sehr genossen und wollten auch gar nicht mehr in die Schule zurück. „Mama, Du bringst uns das ja eh alles bei.“ Beide haben riesige Fortschritte gemacht. Ja, es hat sich ausgezahlt, dass wir schon vorher eine Struktur hatten, in der wir geübt und gelernt haben. Da war der Schritt in die „Zwergenschule“  nicht so groß. Ich habe meinen „Traum“ vom Homeschooling leben können, der mich in Vielem bestätigt hat. Auch wenn es anstrengend war, gerade in der Mehrfachbelastung. Doch mit ein wenig Wehmut sehe ich nun auch die langsame Rückkehr in eine neue Normalität, wie sie so schön genannt wird. Ob diese uns und vor allem meinen Kindern gut tun wird, wird sich weisen. Doch im Moment bin ich dankbar für diese Zeit, die wir in dieser Form gehabt haben.
  3. Langsam lichtet sich der Berg an Arbeit. Monatelang lebte ich nur im Homeschooling, eben nicht nur für meine Kinder sondern auch für meine über 30 Schüler*innen. Und es ging nicht darum, Arbeitspakete zu schnüren, das war noch der geringste Teil. Vielmehr bedurfte es in großen Teilen einer intensiven Betreuung und Begleitung über die Kommunikationskanäle, die uns noch blieben. Auch das war zeitintensiv und kostete viel Kraft. Social Distancing ergab sich in meinem Leben von ganz alleine, denn ich hatte noch nicht einmal Zeit mit meinen Freundinnen zu telefonieren oder mich mit ihnen auf anderen Wegen zu verbinden. Viele Kontakte lagen brach. Doch hier weiß ich, dass es vielen von ihnen auch nicht anders ging, sie nach wie vor da sind und mir mit genauso viel Verständnis begegnen wie ich ihnen.  Es tut gut zu wissen, dass es trotz aller Zwänge und Verpflichtungen noch „Räume“ gibt, wo man die Dinge einfach so laufen lassen kann, wie sie eben gerade sind.

Lasst es Euch nun gut ergehen, in dieser neuen Woche, die morgen beginnt. Habt einen guten und friedlichen Sonntag und startet wohlbehalten in die neue Woche. Bleibt gesund und zuversichtlich!

0

Charlotte’s Sonntagslieblinge (152)

Back to school background  with books

Mit freundlicher Unterstützung von Fotolia

So, jetzt gilt es: Morgen beginnt das neue Schuljahr für uns. Maxim startet in die 5. Klasse, Nadeschda in die 3. und ich übernehme meine erste eigene Klasse. Alles ist vorbereitet, die Stifte gespitzt, die Ranzen gepackt, die Eurythmiekleider gewaschen und gebügelt. Mit Vorfreude und Spannung erwarten wir nun unseren neuen Alltag, der uns ab morgen erwartet. Und so bin ich dankbar für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. Zugegeben, in mir stieg im Verlauf der vergangenen Woche die Nervosität und Anspannung, wird das nun alles so wird, bis eine gute Bekannte zu mir sagte: „Sie haben zwei Kinder adoptiert und bisher erfolgreich großgezogen. Wovor haben Sie Angst in ihrer neuen Klasse?“ Stimmt, ich bin durch eine manchmal harte Schule gegangen. So bin ich gut gewappnet für neue Herausforderungen, die mich nun erwarten.
  2. Heilsam war es auch, zwei Tage in Ruhe meinen Klassenraum vorzubereiten, einzuräumen, das Tafelbild zu malen, die Sitzordnung zu gestalten, etc. Gestern bin ich mit Zuversicht aus der Schule weggefahren und dachte: „So jetzt kann der erste Schultag kommen.“
  3. Dankbar bin ich jetzt auch für diesen Sonntag, an dem wir bewusst nichts geplant haben, in Ruhe vor uns hin wurschteln können, nachher noch einmal in die Felder fahren, um Blumen zu pflücken, und dann noch einmal schwimmen gehen.

Habt einen wunderbaren Sonntag und kommt gut und gestärkt in die neue Woche!

0

Charlotte’s Sonntagslieblinge (135)

marco-ceschi-119361

Photo by Marco Ceschi on unsplash.com

Endlich sind sie da, die lang herbeigesehnten Ferien, die wir uns alle redlich verdient haben. Zwei Wochen durchatmen, ausschlafen, Ruhe tanken, Zeit Zuhause und auf Reisen genießen, lesen, spielen, Freunde sehen, und mal schauen, was sich noch so ergibt. Morgen fliegen Maxim und ich nun erst einmal für ein paar Tage nach Moskau. Wir sind gut vorbereitet. Und mindestens genauso gespannt auf all das, was uns dort erwarten wird, was die Eindrücke und Impulse dieser Stadt mit uns beiden machen werden. Doch vorerst bin ich heute dankbar für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. Ich habe es tatsächlich geschafft, meine lange To Do Liste, die sich in den letzten Wochen aufgebauscht hatte, endlich vollständig abzuarbeiten. Einzig mein Fotobuch ist nicht fertig geworden. Aber vielleicht wird das ja noch in den dann verbleibenden Ferien.
  2. Beim Aufräumen und Ablage machen habe ich tatsächlich noch ein paar alte Arztrechnungen gefunden, die ich vergessen hatte, im vergangenen Jahr bei der Krankenkasse einzureichen. Die Rückzahlung bzw. kleine Finanzspritze wird meinem Konto gut tun. Und die Arbeit der Ablage hat sich auch noch bezahlt gemacht…
  3. Vor allem aber bin ich wieder einmal so unendlich dankbar für meine beiden Kinder, die mir das Schicksal geschenkt hat. Es ist schon unglaublich, was ich alles mit und von ihnen lernen darf. Neulich saß ich in einem ruhigen Moment in unserem Garten, also ich vom Laufen in den Feldern zurückkam und dachte bei mir: „Wie sich mein Leben doch in dem bald vergangenen Jahrzehnt, seitdem Maxim und Nadeschda bei uns sind, verändert hat. Nicht nur, dass ich Mutter geworden bin, und wir eine Familie. Mit ihnen habe ich mich auf einen völlig neuen Weg in meinem Leben begeben, auf dem ich inzwischen so viel bewegt habe. Ich habe eine zweite „Karriere“ als Lehrerin begonnen, habe ein Buch geschrieben und das zweite begonnen zu schreiben, ich belebe diesen Blog nun bald seit vier Jahren. Ich lerne Russland kennen und lieben, beschäftige mich mit den seelischen Nöten und Bedürfnissen von Kindern… das ist alles ganz schön viel, und ganz schön großartig.“

Habt einen erholsamen Sonntag, lasst die neue Woche gut beginnen und genießt die Ferien!

0

Charlotte’s Sonntagslieblinge (131)

evan-wise-759574-unsplash

Photo by Evan Wise on unsplash.com

Eigentlich wollte ich nicht schon wieder mit den Worten beginnen: „Erneut liegt eine volle und dichte Woche hinter uns…“ Aber irgendwie ist es so im Moment. Erst recht, wenn ich noch mehr arbeiten muss, als ich geplant hatte, da ich von erkrankten Kolleginnen Stunden übernehmen muss. So bleibt dann doch einiges auf der Strecke. Ich hoffe, das wird sich bald wieder ändern. Dennoch war es eine gute Woche, in der ich zumindest auch für mich ein paar Dinge erledigt habe: lang vor mir hergeschobene Arzttermine, um mich um meine eigene Gesundheit und mein Wohlbefinden zu kümmern, der Besuch auf dem russischen Konsulat, um lang aufgeschobene Formalitäten zu klären, Ausmisten von unliebsamen Ecken im Haus, die ich sonst hätte wegen Überfüllung schließen müssen und das ein oder andere mehr. So bin ich an diesem Sonntag dankbar für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. Nach langen Odysseen bei unterschiedlichsten Ärzten wegen Maxim’s Kopfschmerzen waren wir in dieser Woche noch einmal bei zwei Kontrollen. Auch diese haben uns nicht wirklich weiter gebracht, außer, dass wir nun definitiv wissen, dass die Kopfschmerzen keine organischen Ursachen haben. Als der Kinderneurologe uns abschließend „nur“ Yogakurse für Kinder empfahl, musste ich doch ein wenig müde lächeln und beschloss nun endgültig, meinen bzw. unseren eigenen Weg weiter zu gehen. Für mich hat sich in den vergangenen Wochen bestätigt, dass Maxim’s Kopfschmerzen ihre Ursache in starker, zu starker Anspannung haben, die er einfach in für ihn belastenden Situationen sehr schnell erreicht. Für mich bleibt daher das einzige probate Mittel, meinen Sohn (auch therapeutisch) darin zu bestärken, zu lernen mit Stress und Anspannung anders umzugehen. Es bleibt einfach dabei, wir müssen mit unseren Kindern unseren eigenen Weg gehen. Und ich bin froh, dass ich an anderen Stellen immer wieder neue Impulse finde, die mich darin bestärken.
  2. Nadeschda lebt einmal wieder verstärkt ihre Anstrengungsvermeidung aus. Das tägliche Üben ist zuweilen eine große Herausforderung. Doch dann gibt es immer wieder diese kleinen Momente und Augenblicke, wo sie sich aus der Anstrengungsverweigerung befreien kann und tatsächlich auch Lernerfolge hat, und vor allem wo sie selbst sie sieht und wahrnimmt. Wie hat sie sich doch diebisch gefreut, dass sie nun endlich die 5er und die 6er Reihe des kleinen 1×1 kann! Ich hoffe, dass sie diese Momente bestärken, weiter zu kämpfen…
  3. Mit all den kranken Menschen um mich herum, bin ich heute dankbar, dass ich bis auf eine leichte Nasennebenhöhlenentzündung bisher verschont worden bin von härteren Infekten oder Krankheiten in diesem Jahr. Als ich dann noch die Beiträge von Sunnybee zu „Krank mit Kind?“ und Claire von mamastreikt zu „Unterhalt: Würde dann vom Amt kommen…“ gelesen habe, bekam „Gesundheit“ für mich noch einmal eine andere Dimension. Zum einen würde sicherlich mein Mann im Ernstfall einspringen, auch wenn dies in unserer Familienzeit bisher nur ein- oder zweimal vorkam, da ich sonst auch eher zu der Kategorie Mutter gehöre, die Infekte und Erkrankungen wegdrückt. Ich stehe also nicht ganz alleine da. Dafür kann ich durchaus dankbar sein. Zum anderen bin ich nicht nur dankbar, von größeren Erkrankungen in diesem Jahr bisher verschont zu sein, sondern auch grundsätzlich von größeren und kleineren Katastrophen. Möge das so weiter gehen…

Habt einen erholsamen Sonntag, einen guten Start in die neue Woche, und bleibt (oder werdet wieder) gesund!

0

Charlotte’s Sonntagslieblinge (129)

leigh-kendell-581

Photo by Leigh Kendell on unsplash.com

Wo geht sie hin die Zeit? Schon wieder ist eine Woche vergangen. Voll war sie und auch ereignisreich, zudem setzten mich Kopfschmerzen für mehr als das übliche Tagesgeschäft zeitweise außer Gefecht. Zunehmend mehr zu arbeiten ist zwar auf der einen Seite erfüllend, aber auf der anderen Seite müssen auch andere Dinge, wie auch dieser Blog zurückstecken, wenn es dicht wird. Das liegt aber auch daran, dass ich mittlerweile versuche, mich wirklich ein wenig mehr um mich zu kümmern. Wenn die Kopfschmerzen mich quälen, dann drücke ich sie nicht gleich mit Tabletten weg, sondern lege mich erst einmal hin. Wenn mein Rücken zickt, dann gehe ich erst einmal laufen. Endlich wieder, und inzwischen bin ich fast über den kritischen Zeitpunkt hinaus, es wieder fallen zu lassen. Das Laufen tut gut, in vielerlei Hinsicht. Es macht den Kopf frei, ich habe die besten Einfälle für meinen Unterricht, ich habe die besten Ideen für andere Artikel, die ich über diesen Blog hinaus schreibe. Danach fühle ich mich wach und ausgeglichen. Und schließlich bleibe ich bei meinem Vorhaben, jeden Tag 100 Seiten zu lesen. Die schaffe ich nicht immer, aber im Schnitt lese ich mindestens eine bis zwei Stunden am Tag. Das macht mich zufrieden.

So bleiben aber denn viele Texte für diesen Blog vorerst in meinem Kopf, müssen noch warten auf den richtigen Moment. Aber so ist es nun einmal in diesen Wochen. Doch ich weiß, es werden wieder andere folgen.

Nun sitze ich an diesem Sonntag Morgen wieder einmal in einem stillen, noch schlafenden Haus und bin dankbar für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. Vor allem bin ich an diesem Sonntag dankbar, dass Nadeschda nichts ernsthaftes passiert ist: Am Freitag morgen ist sie plötzlich ohnmächtig geworden, sackte im Bad einfach zusammen. Gefühlt dauerte es eine Ewigkeit, bis sie wieder da war, aber wahrscheinlich waren es nur wenige Minuten. Davor hatte sie sich geschnitten und nachdem sie sich selbst das Pflaster auf die Wunde geklebt hatte, kippte sie um. Nadeschda wollte partout nicht zum Arzt gehen (was wir dann aber dennoch getan haben). „Mama, ich hab doch nur Sternchen gesehen, als ich mein Blut sah. Und dann musste ich einfach ein wenig schlafen.“ Der Arzt bestätigte, dass alles in Ordnung ist und erzählte uns, dass es recht häufig bei Kindern vorkommt, dass sie ohnmächtig werden, wenn sie ihr eigenes Blut sehen und sich das Pflaster selbst auf die Wunde kleben. Ich werde das dann wohl erst einmal nicht mehr zulassen und selbst das Pflaster draufkleben. Doch hallt auch ein wenig die Angst vor dem „Gespenst“, mit dem wir bei Maxim konfrontiert waren, nach, auch wenn die Dankbarkeit, dass bei Nadeschda der Auslöser der Ohnmacht ein ganz gewöhnlicher war, überwiegt.
  2. Nadeschda’s Ohnmacht brachte uns auch dazu, jetzt einfach einmal für ein paar Tage auf die Bremse zu treten. Wir haben um Fasching nun ein langes Wochenende und vier Tage frei. Ich fühlte mich schon wieder versucht, mir für jeden Tag ganz viel vorzunehmen. Doch nach dem Zwischenfall am Freitag morgen, bei dem wahrscheinlich nicht nur Nadeschda’s Angst vor Blut der Auslöser war, sondern einfach auch die Anstrengung und Aufregung um Fasching in den vergangenen Tagen, zeigte mir, dass es einmal wieder Zeit war, inne zu halten, langsam zu machen, und zur Ruhe zu kommen. Das versuchen wir nun. Wir haben bisher lange geschlafen, viel gelesen und einfach nur zuhause ein wenig herumgewerkelt. Und es war großartig. Gestern Nachmittag kam eine befreundete Mutter aus der Schule, um einen Freund von Maxim zum Spielen zu bringen. Sie blieb auf einen Kaffee, und dann zwei… Beim zweiten fragte sie: „Ich hoffe, ich halte Dich von nichts ab.“ Und es war ein schönes Gefühl zu sagen: „Nein. Ich habe nichts vor.“
  3. Große Freude bereitet mir Maxim, der zur Zeit in der Schule einen wunderbaren Lauf hat. Auch das tägliche Üben läuft recht gut in den letzten Wochen, wenn er auch gerne zwischen drin die Zeit nutzt und andere Dinge tut, die ihm mehr liegen, so wie gestern, als er anstatt zu rechnen, doch lieber an der Deutschlektüre für die Schule weitergearbeitet hat, auch wenn das gar nicht die Aufgabe war. Aber egal, er hat ja nicht herumgeträumt, sondern lieber an einem Thema gearbeitet, dass ihm mehr Spass macht. Das kann ich auch gut verstehen, und freue mich über die drei „Sternchen“, die er wieder einmal bekommen hat.

Habt einen zauberhaften Faschingssonntag und eine närrische und erfüllte Woche!

0

Charlotte’s Sonntagslieblinge (125)

ashim-d-silva-65728-unsplash

Photo by Ashim d Silva on unsplash.com

Nach einer sehr arbeitsamen Woche genießen wir das ruhige Wochenende, ohne Termine, ohne Zeitdruck. Mit fünf Aufführungen ist meine Theaterproduktion am Freitag erfolgreich zu einem Ende gekommen. Nun heißt es ein wenig auf- und durchatmen. Ich freue mich darauf, nun auch wieder Zeit für andere Dinge zu haben. Doch zuvor bin ich heute für diese drei Sonntagslieblinge dankbar:

  1. Einmal wieder kann ich nur dankbar sein, dass meine Kinder die vergangenen zwei Wochen so tapfer mit mir gemeinsam bewältigt haben. Ja. da war das Arbeiten auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite sind es gerade im Moment wieder sehr viele Therapeuten- und Arztterminen, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Da bleibt leider unter der Woche wenig Raum zum Spielen. Um so mehr genießen Maxim und Nadeschda aber nun die Zeit am Wochenende, wo sie ungebremst spielen können.
  2. Kindermund tut Wahrheit kund: Nadeschda wollte unbedingt so ein Licht haben, das einen Sternenhimmel an die Zimmerdecke projiziert. Die bekam sie dann auch von ihrem Vater. Kaum eine Woche später war das Ding kaputt. Als Richard daran scheiterte, es zu reparieren, erntete er statt Tränen nur den trockenen Kommentar meiner Tochter: „Tja, Papa, selber Schuld, wenn Du so billiges Zeug im Internet kaufst….“ Wo sie das wohl her hat???
  3. Wirklich gefreut habe ich mich in der vergangenen Woche, dass Claire von mamastreikt unser Interview zur Fürsorgearbeit veröffentlicht hat. In dem Gespräch geht es um unsere Situation mit zwei bedürftigen Adoptivkindern, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Doppel- oder Dreifachbelastung durch die Pflegebedürftigkeit meiner Mutter. Den gesamten Beitrag findet Ihr hier noch einmal zum Nachlesen: „Rollentausch – Wenn die Eltern pflegebedürftig werden“.

Habt noch einen entspannten und erholsamen Sonntag. Vor allem aber startet wohlbehalten in die neue Woche!