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Charlotte’s Sonntagslieblinge (152)

Back to school background  with books

Mit freundlicher Unterstützung von Fotolia

So, jetzt gilt es: Morgen beginnt das neue Schuljahr für uns. Maxim startet in die 5. Klasse, Nadeschda in die 3. und ich übernehme meine erste eigene Klasse. Alles ist vorbereitet, die Stifte gespitzt, die Ranzen gepackt, die Eurythmiekleider gewaschen und gebügelt. Mit Vorfreude und Spannung erwarten wir nun unseren neuen Alltag, der uns ab morgen erwartet. Und so bin ich dankbar für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. Zugegeben, in mir stieg im Verlauf der vergangenen Woche die Nervosität und Anspannung, wird das nun alles so wird, bis eine gute Bekannte zu mir sagte: „Sie haben zwei Kinder adoptiert und bisher erfolgreich großgezogen. Wovor haben Sie Angst in ihrer neuen Klasse?“ Stimmt, ich bin durch eine manchmal harte Schule gegangen. So bin ich gut gewappnet für neue Herausforderungen, die mich nun erwarten.
  2. Heilsam war es auch, zwei Tage in Ruhe meinen Klassenraum vorzubereiten, einzuräumen, das Tafelbild zu malen, die Sitzordnung zu gestalten, etc. Gestern bin ich mit Zuversicht aus der Schule weggefahren und dachte: „So jetzt kann der erste Schultag kommen.“
  3. Dankbar bin ich jetzt auch für diesen Sonntag, an dem wir bewusst nichts geplant haben, in Ruhe vor uns hin wurschteln können, nachher noch einmal in die Felder fahren, um Blumen zu pflücken, und dann noch einmal schwimmen gehen.

Habt einen wunderbaren Sonntag und kommt gut und gestärkt in die neue Woche!

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Charlotte’s Sonntagslieblinge (129)

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Photo by Leigh Kendell on unsplash.com

Wo geht sie hin die Zeit? Schon wieder ist eine Woche vergangen. Voll war sie und auch ereignisreich, zudem setzten mich Kopfschmerzen für mehr als das übliche Tagesgeschäft zeitweise außer Gefecht. Zunehmend mehr zu arbeiten ist zwar auf der einen Seite erfüllend, aber auf der anderen Seite müssen auch andere Dinge, wie auch dieser Blog zurückstecken, wenn es dicht wird. Das liegt aber auch daran, dass ich mittlerweile versuche, mich wirklich ein wenig mehr um mich zu kümmern. Wenn die Kopfschmerzen mich quälen, dann drücke ich sie nicht gleich mit Tabletten weg, sondern lege mich erst einmal hin. Wenn mein Rücken zickt, dann gehe ich erst einmal laufen. Endlich wieder, und inzwischen bin ich fast über den kritischen Zeitpunkt hinaus, es wieder fallen zu lassen. Das Laufen tut gut, in vielerlei Hinsicht. Es macht den Kopf frei, ich habe die besten Einfälle für meinen Unterricht, ich habe die besten Ideen für andere Artikel, die ich über diesen Blog hinaus schreibe. Danach fühle ich mich wach und ausgeglichen. Und schließlich bleibe ich bei meinem Vorhaben, jeden Tag 100 Seiten zu lesen. Die schaffe ich nicht immer, aber im Schnitt lese ich mindestens eine bis zwei Stunden am Tag. Das macht mich zufrieden.

So bleiben aber denn viele Texte für diesen Blog vorerst in meinem Kopf, müssen noch warten auf den richtigen Moment. Aber so ist es nun einmal in diesen Wochen. Doch ich weiß, es werden wieder andere folgen.

Nun sitze ich an diesem Sonntag Morgen wieder einmal in einem stillen, noch schlafenden Haus und bin dankbar für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. Vor allem bin ich an diesem Sonntag dankbar, dass Nadeschda nichts ernsthaftes passiert ist: Am Freitag morgen ist sie plötzlich ohnmächtig geworden, sackte im Bad einfach zusammen. Gefühlt dauerte es eine Ewigkeit, bis sie wieder da war, aber wahrscheinlich waren es nur wenige Minuten. Davor hatte sie sich geschnitten und nachdem sie sich selbst das Pflaster auf die Wunde geklebt hatte, kippte sie um. Nadeschda wollte partout nicht zum Arzt gehen (was wir dann aber dennoch getan haben). „Mama, ich hab doch nur Sternchen gesehen, als ich mein Blut sah. Und dann musste ich einfach ein wenig schlafen.“ Der Arzt bestätigte, dass alles in Ordnung ist und erzählte uns, dass es recht häufig bei Kindern vorkommt, dass sie ohnmächtig werden, wenn sie ihr eigenes Blut sehen und sich das Pflaster selbst auf die Wunde kleben. Ich werde das dann wohl erst einmal nicht mehr zulassen und selbst das Pflaster draufkleben. Doch hallt auch ein wenig die Angst vor dem „Gespenst“, mit dem wir bei Maxim konfrontiert waren, nach, auch wenn die Dankbarkeit, dass bei Nadeschda der Auslöser der Ohnmacht ein ganz gewöhnlicher war, überwiegt.
  2. Nadeschda’s Ohnmacht brachte uns auch dazu, jetzt einfach einmal für ein paar Tage auf die Bremse zu treten. Wir haben um Fasching nun ein langes Wochenende und vier Tage frei. Ich fühlte mich schon wieder versucht, mir für jeden Tag ganz viel vorzunehmen. Doch nach dem Zwischenfall am Freitag morgen, bei dem wahrscheinlich nicht nur Nadeschda’s Angst vor Blut der Auslöser war, sondern einfach auch die Anstrengung und Aufregung um Fasching in den vergangenen Tagen, zeigte mir, dass es einmal wieder Zeit war, inne zu halten, langsam zu machen, und zur Ruhe zu kommen. Das versuchen wir nun. Wir haben bisher lange geschlafen, viel gelesen und einfach nur zuhause ein wenig herumgewerkelt. Und es war großartig. Gestern Nachmittag kam eine befreundete Mutter aus der Schule, um einen Freund von Maxim zum Spielen zu bringen. Sie blieb auf einen Kaffee, und dann zwei… Beim zweiten fragte sie: „Ich hoffe, ich halte Dich von nichts ab.“ Und es war ein schönes Gefühl zu sagen: „Nein. Ich habe nichts vor.“
  3. Große Freude bereitet mir Maxim, der zur Zeit in der Schule einen wunderbaren Lauf hat. Auch das tägliche Üben läuft recht gut in den letzten Wochen, wenn er auch gerne zwischen drin die Zeit nutzt und andere Dinge tut, die ihm mehr liegen, so wie gestern, als er anstatt zu rechnen, doch lieber an der Deutschlektüre für die Schule weitergearbeitet hat, auch wenn das gar nicht die Aufgabe war. Aber egal, er hat ja nicht herumgeträumt, sondern lieber an einem Thema gearbeitet, dass ihm mehr Spass macht. Das kann ich auch gut verstehen, und freue mich über die drei „Sternchen“, die er wieder einmal bekommen hat.

Habt einen zauberhaften Faschingssonntag und eine närrische und erfüllte Woche!

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Charlotte’s Sonntagslieblinge (126)

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Photo by Kelly Sikkema on unsplash.com

Eine Woche mit etwas Entschleunigung liegt nun hinter uns. Maxim und Nadeschda waren von einer heftigen Erkältung geplagt. Und so gingen sie auch an zwei Tagen nicht in die Schule, sondern wir verbrachten geruhsame Tage zuhause. Das tat gut, auch wenn auf der anderen Seite die Berge der unerledigten Dinge wieder wachsen. Doch auch das muss manchmal sein. Wie habe ich doch sinngemäß in einem Buch in dieser Woche gelesen: Zu Liebe gehört auch, die To Do Listen einmal aus dem Kopf zu streichen, nicht an all das zu denken, was noch erledigt werden muss, sondern einfach einmal mit seinen Kindern zu sein. Und genau das haben wir getan. So bin ich an diesem Sonntagmorgen dankbar für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. Für die ungeplante Zeit mit meinen beiden Kindern, in der wir alles mit etwas mehr Ruhe tun konnten. Und auf einmal eröffnen sich dann wieder neue Räume, in denen Nadeschda auf die Idee kommt, einen Kissenbezug für ihre Puppen zu nähen und Maxim sich in die Küche stellt und einen Berg Pfannkuchen backt, den er dann alleine verspeist.
  2. Zu lernen mich mehr abzugrenzen. In der Schule liegt so vieles im Argen, was man erst sieht, wenn man ganz tief drin ist, so wie ich. Ich hatte kurz den Anflug, mich wieder einmal in ein neues Thema einzumischen, in dem ich viel Gestaltungsmacht hätte. Doch ich habe mich dagegen entschieden. Ich tue ohnehin schon genug, ich muss nicht noch eine weitere Baustelle für mich eröffnen. Wenn es andere nicht für wichtig erachten, sich dem Thema anzunehmen, warum sollte ich nun auch noch dieses Problem lösen. Es tut keine wirkliche Not, und ich muss nicht die Welt retten…
  3. Für die Entdeckung von Heather T. Forbes. Mit „Beyond Consequences, Logic and Control“ vor allem aber mit „Help Billy“ hat sie für mich zwei großartige Bücher zum Umgang mit traumatisierten Kindern geschrieben. Sie ist selbst Adoptivmutter von zwei Kindern und schreibt in ihren Büchern Augen öffnend über einen neuen Weg, mit frühtraumatisierten Kindern umzugehen, in der Familie und in der Schule. So hilfreich und klar war selten ein Fachbuch für mich. Auf einmal fällt mir so einiges wie Schuppen von den Augen. Das wird sicherlich noch einen weiteren Post wert ein.

Damit wünsche ich Euch einen bezaubernden Sonntag und einen gelungenen Start in die neue Woche!

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Charlotte’s Sonntagslieblinge (122)

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Photo by Michal Prucha on unsplash.com

Wohlbehalten sind wir gestern Nacht aus den Schweizer Bergen zurückgekehrt. Auf mich warten nun gefühlt 10 Waschmaschinenladungen Wäsche, die noch heute vor dem Schulanfang morgen gewaschen werden wollen. Und müssen. Denn der Kleiderschrank meiner Kinder reicht nun leider nur für eine Woche. Insofern herrscht dort gerade gähnende Leere. Ich könnte sie jetzt gar nicht zum Anziehen treiben. Denn da ist nicht wirklich etwas außer ein paar kurzen Hosen und Sommerkleidchen – die nicht wirklich zu den aktuellen Temperaturen passen. Während also meine Waschmaschine ihren ersten Dienst tut und der Rest des Hauses noch schläft, sitze ich nun hier und denke in Dankbarkeit an diese drei Sonntagslieblinge:

  1. Die Zeit, die wir in der vergangenen Woche als Familie verbracht haben. Vor allem das gemeinsame Rodeln war großartig! Ich bin so froh, dass Nadeschda ihre Angst nach dem Lawinenurlaub im vergangenen Jahr, nachdem sie ja auf keinen Berg mehr hinauf wollte, überwunden hat, und mit uns hochgefahren ist, um dann mit dem Schlitten 5 Kilometer ins Tal zu „rasen“… Genauso wie unsere Spieleabende. Solange Maxim die „Bank“ war und damit der Chef, ging das wunderbar.
  2. Schlittschuhlaufen mit beiden Kindern.Wir haben es tatsächlich geschafft: Wir waren Schlittschuhlaufen! Mehrmals! Und es war zauberhaft!
  3. Dennoch recht viel Zeit zum Lesen und für mich zu haben. Ich bin einfach früh aufgestanden und habe die frühen Morgenstunden für mich genutzt. Auch wenn es eher berufliche Lektüre war, aber dennoch, so fühle ich mich immerhin gut vorbereitet auf meine nun in der kommenden Woche startende Theaterproduktion an der Schule und mein Buchprojekt, das nun in den kommenden Wochen ebenso in Angriff genommen werden muss. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich „Meister und Margarita“ erst einmal wieder zur Seite gelegt habe.  Es brachte mir dann nicht die gewünschte Ablenkung und Entspannung, neben all der Fachliteratur zu Traumatisierung und ähnlichem. Stattdessen begleitete mich „Altes Land“ von Dörte Hansen. Das hatte ich einfach mal gekauft, als ich auf Richard am Flughafen wartete, und niemals zu Ende gelesen. Nun war es dann dran. Da es ein Taschenbuch war, packte ich es einfach noch mit ein. Durch Zufall. Oder Intuition. Egal. Gelohnt hat es sich, auf jeden Fall.

Habt einen erholsamen und ruhigen Sonntag und startet wohlbehalten in die neue Woche.

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Charlotte’s Sonntagslieblinge (103)

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Photo by Hannah Tasker on unsplash.com

Diese Woche stellte eine kleine Ausnahmesituation in unserem beschaulichen Alltag dar. Denn meine amerikanische Mutter war vor ihrer Reise nach Schottland für ein paar Tage zu Besuch bei uns. Trotz Arbeit und Schule haben wir die Zeit mit ihr sehr genossen, haben kleine Ausflüge unternommen und uns hier und da Auszeiten von unserer Routine genommen. Es tat gut, sie einfach hier zu haben und für mich etwas mütterliche Fürsorge zu tanken, die mir meine biologische Mutter weder geben kann noch will. Vorhin habe ich Lyann zum Flughafen gebracht, von wo aus sie jetzt eine wunderbare Rundreise durch die schottischen Highlands antritt, ihr kleiner Traum seit mehreren Jahren. Ich glaube es gibt kein Buch über Schottland, das sie nicht gelesen hat und keine Serie, die in Schottland spielt, die sie ausgelassen hat. So bin ich in Gedanken bei ihr, hoffe, dass die Reise auch so traumhaft wird, wie sie sich das wünscht, und bin zugleich dankbar für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. Meine amerikanische Mutter in meinem Leben zu haben, ist einfach ein großes Geschenk! Auch wenn wir uns nur einmal im Jahr sehen und uns auch nicht mehr so oft schreiben, wie vielleicht früher einmal, so ist es eine Wohltat zu wissen, dass sie da ist.
  2. Maxim hatte sich immer gesträubt, Englisch mit Lyann zu sprechen, auch wenn er sie bestens versteht. Doch bei diesem Besuch ging es dann auf einmal. Es war sehr niedlich zu beobachten, wie die beiden sich mit Worten und, wenn diese fehlten, mit Händen und Füßen unterhielten.
  3. Nadeschda hatte da nie Berührungsängste. Sie genoss es, Lyann in ihre Kochkünste einzuweisen. Da gab es dann strikte Vorgaben, wie der Salat zubereitet werden muss, oder der Gemüseauflauf auszusehen hat. Ich habe mich dann entspannt zurückgezogen und mich gefreut, dass ich einmal nicht für das Abendessen zuständig bin, getreu dem Motto „Zu viele Köche verderben den Brei.“

Habt noch einen wunderbaren Sonntag und einen erfolgreichen Start in die neue Woche!

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Charlotte’s Sonntagslieblinge (97)

Kuh auf Alpe liegt im Gras, Bayern

Mit freundlicher Unterstützung von Fotolia

Kaum zurück aus dem einen Bergurlaub sind wir schon wieder im nächsten. Seit ein paar Tagen sind die Kinder und ich einmal wieder in unserem Lieblingshaus in den Bergen. Wunderbar ist es hier, wie immer. Tapfer waren wir in einem eiskalten Bergsee schwimmen, haben einen kleinen Gipfel erklommen und die Weite der Aussicht genossen. Auch wenn es hier nicht mehr ganz so ursprünglich ist, wie noch in den Schweizer Bergen, wo mich die viele mühevolle Handarbeit der Bergbauern sehr beeindruckt hat, so genießen wir auch hier die Natur in vollen Zügen. „Meine“ Kühe sind auch wieder da, und begrüßen mich jeden Morgen zu meinem ersten Kaffee. So bin ich an diesem Sonntag für diese drei Dinge dankbar:

  1. Nachdem wir nun zwei Drittel unserer Ferien rumhaben, sind Maxim und Nadeschda deutlich entspannter. Es zahlt sich aus, dass wir unser Programm egal ob zuhause oder unterwegs deutlich reduziert haben. Maxim’s Verspannungen im Nacken haben sich gelöst, von Kopfschmerzen und Schwindel keine Spur. Für mich ein Zeichen, doch noch einmal über unser Alltagsprogramm nachzudenken und noch ein Stück weiter zu reduzieren. Zumal die Schule nach den Ferien anziehen, und vor allem Maxim noch einmal mehr Unterricht haben wird.
  2. In diesen Freiräumen entwickelt sich auch bei den Kindern wieder sehr viel. So kam Maxim Zuhause auf einmal auf die Idee, sein Zimmer umzuräumen – was wr dann auch gemacht haben. „Mama, ich möchte jetzt eine Leseecke unter einem Vorhang haben. Wir haben doch da diese Stange. Und die könnten wir aufhängen, und dann kann ich dadrunter meinen Sessel stellen und mich unter einem Vorhang dann zurückziehen. Und mein Playmobiltisch muss auch woanders hin, so habe ich nicht genug Platz für die Cowboys auf der Koppel.“ Als ich das einer Bekannten erzählte, kommentierte sie schmunzelnd: „Er macht es sich eben auch gemütlich und sorgt für sich.“
  3. Nadeschda’s Lesebegeisterung steigt stetig. Zu gerne versinkt sie nun die Comics ihres großen Bruders und sucht nach Wörtern, die sie kennt. Und dies manchmal stundenlang.

Habt eine traumhaften Sonntag und kommt wohlbehalten in die neue Woche!