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Charlotte’s Sonntagslieblinge (155)

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Photo by Bernd Schulz on unsplash.com

Zu Beginn der Woche stand die Zeit bei uns still. Ein lieber Freund von uns ist plötzlich und unerwartet gestorben. Es erwischte uns eiskalt, zog uns den Boden unter den Füßen weg. Und auch wenn der Alltag dennoch gnadenlos weitergegangen ist und geht, so ist doch zumindest immer wieder für einige Momente nichts mehr wie es mal war. Da ist so eine schmerzhafte Leere, die sich nicht mehr füllen lassen will. Um so dankbarer bin ich an diesem späten Sonntag für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. für die tröstenden Worte von lieben Freunden, die einem zeigen, dass man in Momenten wie in der vergangenen Woche nicht alleine ist in seiner inneren Zerrissenheit.
  2. für meine eigenen inneren Ressourcen, die es mir ermöglicht haben, am „Tag danach“ einen Unterricht zu machen, der mich nicht aufgerieben hat, sondern mir Augenblicke des Durchatmens beschert hat.
  3. für ein wunderbares Wochenende mit einigen Adoptivfamilienfreunden auf „unserem“ Bauernhof, auf dem wir uns nun schon so viele Jahre treffen. Auch wenn es geregnet hat, haben wir diesmal die längste Traktorfahrt gemacht, die uns Erwachsenen mindestens genauso viel Spass gemacht hat wie unseren Kindern. In der hügeligen grünen Landschaft hört man einfach irgendwann auf zu denken und genießt nur noch den Moment und den Augenblick. Gemeinsam haben wir an all die Jahre zurückgedacht, an unsere Treffen und Begegnungen und wie sich unsere Kinder alle inzwischen entwickelt haben, wie sie nicht nur äußerlich gewachsen sind. Welch langen Weg sie und wir gegangen sind….

Habt einen gelungenen Start in die neue Woche, möge sie nur Schönes für Euch bereit halten!

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Charlotte’s Sonntagslieblinge (145)

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Photo by Marissa Price on unsplash.com

Wenn ich an einem Sonntagmorgen am Rechner sitze und erst einmal überlegen muss, was am Anfang der Woche, also am Montag passiert ist, dann ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass wieder einmal viel los war. Diesmal war es aber weniger das Arbeiten und der Alltag. Wir waren ja wieder mit einem Feiertag und damit einer „kurzen“ Woche beschenkt. Vielmehr war unser soziales Leben einmal wieder intensiv. Und das war schön, wenn auch an manchen Stellen aufregend. So kehrt jetzt an diesem Sonntag hoffentlich noch etwas Ruhe ein, wirkliche Ruhe und keine abwartende, so wie gestern. Aber da wäre ich schon bei meinen drei Sonntagslieblingen, die diesmal diese wären:

  1. Die Lieblingsfreundin mit dem Lieblingshaus in den Bergen war mit ihrer Familie über das lange Wochenende zu Besuch. Was friedlich und entspannt begann mit glücklichen, spielenden Kindern und uns großen Mädchen, die die Zeit zum Erzählen nutzten, endete gestern in einem kurzen Krankenhausaufenthalt. Die Kinder tobten im Garten. Erst verletzte sich das eine Kind an einer eisernen Statue, die wir seit Jahrzehnten bald im Garten stehen haben. Als Maxim und Nadeschda kamen, dachten wir damals, wir müssen diesen Vogel wegräumen, das ist zu gefährlich, wenn da mal ein Kind dagegen rennt. Irgendwie räumten wir ihn dann doch nie weg, und nie ist etwas passiert. Bei keinem Gartenspiel, bei keinem Kindergeburtstag mit noch so vielen Kindern. Doch am Freitag erwischte es dann ein Kind. Das gab einen martialisch anmutenden Kratzer über den gesamten Bauch.  Das war schmerzhaft. Doch wurde das schnell vergessen, als das zweite Kind im Eifer des Gefechtes gegen eine Gartenstuhl rannte, fiel und zunächst weinend Aufwand mit „Aua, mein Knie.“ Doch dann schoß auch schon das Blut aus einer Platzwunde am Kopf. Nicht groß, wie sich nach dem vorsichtigen Reinigen zeigte. Zunächst war alles schnell wieder gut. Doch am nächsten Morgen klagte das Kind über Erbrechen und war gar nicht gut bei einander. Wir sind dann doch ins Krankenhaus gefahren und meine liebe Freundin verbrachte den Tag in der Notaufnahme. Abends konnte ich sie zum Glück mit Entwarnung wieder abholen und statt einer Nacht in einem Drei-Bett-Zimmer verbrachten wir einen ruhigen Abend zusammen. Ich bin dankbar, dass dem kleinen Kind nichts wirklich ernsthaftes passiert ist und wir alle mit einem Schrecken davon gekommen sind. – Da wir den Tag anders geplant hatten, kam damit einen unerwartete Ruhe Zuhause, aber es war ebene eine abwartende. Was passiert jetzt im Krankenhaus? Wie geht es weiter? Und, und, und…. Deshalb freue ich mich heute vielleicht auf eine wirkliche Ruhe.
  2. Wenn ich zurück an Montag denke, so war ich dankbar für einen freien Nachmittag. Maxim hatte sich in der vergangenen Woche den Ellbogen geprellt. Nach einem Arztbesuch in der schon vergangenen Woche stellte sich heraus, dass es nicht wirklich schlimm und besorgniserregend war, aber er durfte in dieser Woche keinen Sport machen. Somit fielen ein paar Nachmittagsaktivitäten aus, was uns unverhoffte Zeit Zuhause bescherte. Das war einfach schön und schärfe die Vorfreude auf die Sommerferien mit viel ungeplanter Zeit Zuhause.
  3. Manchmal muss man nur mal ein wenig abwarten und die Dinge laufen lassen. In der Schule hatten mir zwei Kolleginnen noch einmal ins Gewissen geredet, ob ich mich nicht ein wenig mit meinen Stunden im kommenden Jahr übernehme. Ich hatte das mitgenommen, um Zuhause darüber nachzudenken. Das tat ich, aber mehr bisher nicht. Vorgestern riefen mich dann die Stundenplaner an, nachdem sie festgestellt hatten, dass meine Klasse mit den neuen und veränderten Themen, die jetzt zusätzlich in den Stundenplan kommen, viel zu viele Stunden haben. Sie wollten von mir hören, was man streichen könnte. Und siehe da, so war ich dann wieder zwei Stunden los. Ganz ohne eine große Welle….

Habt einen großartigen und sonnigen Sonntag und startet wohlbehalten in die neue Woche!

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Charlotte’s Sonntagslieblinge (143)

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Photo by Ivan Di on unsplash.com

Fast ein wenig beseelt schaue ich auf die vergangene Woche, an diesem Sonntagmorgen, an dem das Haus noch ganz still ist, weil alle noch erschöpft sind von unserem gestrigen Kindergeburtstag. Die Woche war dicht, aber gut, und sie brachte überraschend den ein oder anderen Moment der Ruhe. Wir üben im Moment den Alltag, der uns dann nach den Sommerferien erwarten wird, wenn ich JEDEN Morgen früh unterrichten muss und eben nicht mehr nur mal einen Tag oder auch überraschend ein paar Tage hintereinander. Das tut dem Üben für eine neue Routine ganz gut. Ich lerne dabei auch mich umzuorganisieren auch bei Kleinigkeiten, zum Beispiel bei der Organisation eines Friseurtermins für mich. Bisher war das ja kein Problem, da habe ich mir eben mal einen Vormittag freigeschaufelt. Das geht jetzt aber nicht mehr. Ich habe ungelogen bestimmt 15 Minuten mit meiner Friseurin telefoniert, um einen passenden Termin zu finden. Völlig entnervt sagte sie irgendwann: „Können Sie nicht mehr mal vormittags kommen und nachmittags arbeiten?“ Ich: „Nein, das geht jetzt leider nicht mehr.“ Aber gut…Ich habe gelernt, Termine früher auszumachen, bzw. mir jetzt eine Frisur zuzulegen, die nicht mehr der so regelmäßigen Pflege durch einen Friseur bedürfen… Doch nach allem bin ich vor allem für diese drei Sonntagslieblinge dankbar:

  1. Am Montag hatte Nadeschda eine Freundin direkt nach der Schule zu Besuch. An der Schule überfiel mich Maxim, ob nicht sein Freund auch zu uns kommen könnte. (Spontanverabredungen gab es bei uns bisher eher selten.) Es wäre ja blöd, wenn er niemanden zum Spielen da hätte. Und an der Schule sah es noch nach Badewetter in unserem Pool aus. Ich willigte ein und der Freund kam. Nun ja, Gewitter zogen auf, und mit Schwimmen war dann nichts mehr. Doch alle vier Kinder spielten wunderbar harmonisch bei uns im Haus. Da gab es dann tatsächlich den Moment, an dem ich im Wohnzimmer saß und dachte: „Ich habe jetzt gerade einmal nichts zu tun! Ich kann hier einfach sitzen bleiben.“ Das war großartig!
  2. Einen wunderbaren Kindergeburtstag hatten wir gestern! Auch wenn er bei mir vorher immer mal wieder kurzfristig Schweißausbrüche verursachte, so war er doch am Ende entspannt. Nadeschda hatte ihren Geburtstag nachgefeiert und sich in den Kopf gesetzt, eine Poolparty zu veranstalten. Das Wetter sah nun gestern nicht unbedingt danach aus. So war ich mit dem Organisieren von zusätzlichen Bastelaktionen und Spielen beschäftigt. Aber der Einsatz hat sich gelohnt. Die zehn Mädchen haben sich wunderbar amüsiert, viel auch selbst beschäftigt, waren trotzdem schwimmen, mehrfach, und all die Spiele hätte es eigentlich nicht gebraucht…
  3. Ich hatte meinen ersten Elternabend in meiner neuen Klasse. Und ich habe einmal wieder gespürt, dass Klarheit und Souveränität sich auszahlen. Sehr stringent bin ich mein Konzept durchgegangen, was dann offensichtlich keine Fragen offen ließ. Die Eltern waren mir wohlwollend gesonnen. Das war sehr schön zu erleben. Und ich wünsche mir, dass ich das weiter so durchhalte und dass das dann so bleibt.

Habt einen großartigen Sonntag und freut Euch auf einen weiteren Feiertag, bevor dann die neue Woche startet! Wir gehen jetzt bald beseelt in die Kirche und Gedenken der Taufe unserer Kinder.

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Charlotte’s Sonntagslieblinge (121)

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Photo by Mara Ket on unsplash.com

Mit den ganzen Feiertagen, oder viel eher wie sie in diesem Jahr lagen, bin ich so manches Mal durcheinander gekommen. Am Neujahrstag brach ich irgendwann nachmittags in innere Hektik aus, weil ich für einen kurzen Moment dachte, ich müsse noch meine „Sonntagslieblinge“ schreiben, da mir auch gefühlt die Zeit zwischen dem vorangegangen Sonntag und dem Neujahrstag schon bald wieder wie eine ganze Woche vorkam. Irgendwie war alles ein wenig aus den Fugen. Sehr konnte ich Fundevogel’s Beitrag zu „Weihnachten … nicht für Weicheier“ nachempfinden, auch wenn unsere Weihnachtszeit wirklich ruhig war. Aber dennoch spürte man eine gewisse Anspannung bei unseren Kindern und vor allem den Verlust von Routine gepaart mit einer Überdosis Reize und Geschenke. Nach dem Neujahrstag kehrte tatsächlich kurzfristig etwas Routine in unseren Alltag ein. Doch nun sind wir an unserer dritten Etappe unserer Ferien, unserem alljährlichen Skiurlaub, angekommen. Während ich dies schreibe, blicke ich auf ein blütenweißes Alpenpanorama in den Schweizer Bergen. Langsam geht die Sonne über dem Tal auf und der neue Tag liegt vor uns. Gestern sind wir hier heile angekommen und nun werden wir später sehen, was dieser Urlaub für uns bereit hält. Es wird gut tun, in der Abgeschiedenheit das neue Jahr langsam zu beginnen, noch ein wenig Inne zu halten, ehe der Alltag wieder seine kräftigen Arme um uns schließt. So bin ich an diesem stillen Morgen, bevor das Geräusch der ratternden Lifte zu uns in die Wohnung dringt und es meine Kinder nach draußen in den Schnee treibt, dankbar für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. Wir haben tatsächlich ein wunderschönes und ruhiges Silvesterfest mit zwei sehr lieben Freunden verbracht. Mir tat es gut, die Chance zu nutzen ( da beide Gäste sich am liebsten vegan ernähren), endlich einmal wieder in Kochbüchern zu schwelgen und vegan zu kochen. Es gab orientalische Küche mit einer persischen Neujahrssuppe und gefüllten Auberginen nach einem nordafrikanischen Rezept. Auch der orientalische Kuchen meiner Freundin zum Nachtisch hatte Suchtfaktor. Noch schöner waren allerdings die Gespräche und die träumerischen Ideen, die sich so bei Tisch entwickelten. Dann vielleicht doch ein Buchladen mit selbst geröstetem Kaffee, den unser Freund produziert, und selbst gebackenen Kuchen, den meine liebe Freundin so begeistert backt…? Uns drei verbindet neben vielem die Leidenschaft zu Büchern und so entstand diese Idee… Selbst wenn es nur bei der Idee bleibt, schön war es ohnehin. Und es war einfach ein wunderbares Gefühl, zusammenzusitzen, und auf einmal gemeinsame Ideen zu haben…
  2. Genauso tat es gut, auf dem Weg hier her bei unseren lieben Freunden im Schwarzwald Halt zu machen und einfach einen halben Tag und eine ganzen Abend gemütlich zusammen zu sein, sich zusammen zu finden und Stunden des Austausches unter gleichgesinnten Adoptiveltern zu pflegen. Möge es mehr davon in diesem Jahr wieder geben.
  3. Manchmal sind es auch die profanen Dinge des Lebens, für die ich so dankbar bin. Nach vielem Hin und Her hat Richard doch noch eine Dachbox für unser Auto aufgetrieben. So war das Packen und die Fahrt hier her doch um einiges entspannter.

So, Maxim und Nadeschda sind wach. Der Schnee und die Berge rufen! Habt einen wunderbaren Sonntag und einen guten Start in die neue Woche, für viele von Euch sicherlich in einen wohlgekannten Alltag nach der Ferienzeit. Möge er Euch gut gelingen!

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Charlotte’s Sonntagslieblinge (120)

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Photo by Paul Green on unsplash.com

Es war Weihnachten und daher ruhig auf diesem Blog. Nicht weil es mir an Themen mangelt, sondern weil ich mich bewusst dazu entschieden habe, diese besondere Zeit zwischen den Jahren meiner Familie und mir zu widmen. Schön und erholsam waren die Tage.

In den frühen Morgenstunden, wenn alle anderen noch schliefen, habe ich gelesen. Maxim Biller“s „Sechs Koffer“ habe ich endlich beendet, genauso wie Melanie Raabe’s „Der Schatten“. Beide mehr als lesenswert. Jetzt wartet Michail Bulgakov’s „Meister und Margarita“ in der Neuübersetzung von Alexander Nutzberg auf mich. Ich fliege ja mit Maxim im Frühjahr nach Moskau. Zeit sich vorzubereiten. Auch literarisch… Manchmal kam Maxim morgens verschlafen ins Wohnzimmer getapst, wo ich in meinem Sessel saß und las. Meist gesellte er sich mit einem seiner Bücher zu mir und las ebenso. Neben diesen stillen Momenten habe ich das getan, was ich oft zwischen den Jahren tue: Umräumen, ausmisten, neu gestalten. Das tat gut. War irgendwie befreiend, und wenn auch nicht viel weg gekommen ist, so doch zumindest die alten Wollmäuse, die schon seit langem hinter den nicht vorgerückten Regalen und Schränken ihr Dasein fristeten.

Bevor nun mein Sohn mit einem erneuten: „Mama, was machst Du da…?“ zu mir aus dem Wohnzimmer getroddelt kommt, denke ich an diesem letzten Sonntag in diesem Jahr an all die Dinge, für die ich nach diesem doch sehr sorgenvollen und manchmal schmerzhaften Jahr dankbar bin.  Aus den vielen Gedanken, die mir gerade dabei durch den Kopf gehen, sind dies meine heutigen drei Sonntagslieblinge:

  1. Ich bin so unendlich dankbar für meine beiden Kinder! Immer wieder und wieder! Dieses Jahr mit all seine Sorgen hat mir gezeigt, dass ich sie niemals missen möchte. Niemals!!! Erst vor ein paar Tagen habe ich mir ganz lieben Freunden zusammen gesessen, die ebenso ein Kind aus Russland adoptiert haben. Wir kamen irgendwie im Gespräch auf die Frage, ob wir heute wissend ob all der Schwierigkeiten und Herausforderungen noch einmal adoptieren würden. Und wir alle bejahten diese Frage ganz vehement. Ja, es ist schwierig und es ist herausfordernd, und es kostet mit all den Sorgen, die man sich macht, so viel Kraft. Vielleicht mehr Kraft als mit leiblichen Kindern. Doch auf der anderen Seite haben mir selbst unser zwei Kinder so viel gegeben. Erst vor ein paar Tagen stellte Richard so treffend fest: „Was für eine Entwicklung Du mit diesen zwei Kindern gemacht hast…“ Ja, und welchen Weg ich gegangen bin…. Das hätte ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen ausmalen können.
  2. Viel zu selten machen Richard und ich uns bewusst, dass wir genauso dankbar sein können für unsere Zuhause, unsere kleine Familie und die wohlbehüteten Umstände, in denen wir leben, die uns viele andere Sorgen und Nöte ersparen, und uns auch die Freiheit geben, genau diesen Weg mit unseren Kindern zu gehen.
  3. Dankbar bin ich in diesen Tagen für unsere Freunde, die uns auch in schwierigen Zeiten die Stange gehalten haben, die für uns da waren, auch wenn wir nicht immer die besten Kontaktpfleger waren und sind. Wie stellte einer von ihnen an Weihnachten so schön fest: „Es ist doch egal, wie oft man sich sieht und wie oft man miteinander spricht. Die Hauptsache ist doch, dass man für einander da ist, in den Momenten, in denen es darauf ankommt.“

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ein großartiges Silvesterfest und einen wohlbehaltenen und gesunden Start in das neue Jahr! Möge es für Euch vieles bereit halten, was Ihr Euch erhofft und wünscht.

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Charlotte’s Sonntagslieblinge (93)

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Photo by Maarten Deckers on unsplash.com

Wir haben Ferien! Seit Freitag! Endlich! Die Kinder haben sie mehr als herbeigesehnt. Nach dem Zirkuswochenende war das jetzt mehr als fällig. Die ganze Woche lief Nadeschda herum und wurde nicht müde zu fragen: „Wann sind endlich Ferien?“ Bei ihr merkt man so deutlich – oder vielleicht sind wir jetzt beim zweiten Kind einfach wachsamen und achtsamer – dass es gut ist, dass ein Schuljahr nur eben knapp ein Jahr ist. Mehr schaffen diese kleinen Wichte einfach nicht. Und vor allem die erste Klasse ist anstrengend. So anstrengend! Das haben wir Eltern glaube ich einfach verdrängt oder vergessen. Ich kann mich da nicht mehr daran erinnern. Ich weiß nur noch, dass ich innerhalb der ersten Klasse auch noch umgezogen bin in eine andere Stadt und mitten zum Halbjahr noch einmal neu anfangen musste. Bei einer schrecklichen Lehrerin, bei der ich auch nichts gelernt habe. Das Ende vom Lied war, dass ich im ersten Halbjahr der zweiten Klasse keine Lust mehr hatte und die Schule verweigert habe. Meine Eltern hatten dann die schlaue Idee, mich aus der Klasse zu nehmen. Und die Schule hatte die noch schlauere Idee, dass ich ja anstatt in die Parallelklasse gleich in die dritte Klasse wechseln könnte. Das habe ich auch getan und mich mit viel Lernen Zuhause durchgeschlagen. Nun gut, das ist lange her. Heute kann ich sehr gut nachvollziehen, dass meine Kinder nun wirklich Ferien brauchen. Und dabei geht es eigentlich weniger ums Lernen, als um den Stress, den das soziale Miteinander bringt. Zumindest bei meinen Kindern…. Um so dankbarer bin ich an diesem Sonntag für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. In dieser Woche war ich quasi alleine mit Maxim und Nadeschda. Wie sonst meistens unter der Woche ohnehin. Denn Richard bringt zwar morgens die Kinder in die Schule, kommt aber abends erst nach Hause, wenn beide schlafen. In dieser Woche war er gar nicht da, sondern auf Dienstreise. Und nicht nur eine Nacht, sondern gleich drei am Stück. Um so begeisterter war ich, wie gut und organisch wir drei das hinbekommen haben. Morgens in unserer dann etwas anderen Routine, denn ich musste sie ja zur Schule bringen und blieb dann dort für meine Theaterproduktion.
  2. Meine Theaterproduktion lief gut, trotz vieler Widrigkeiten. Es ist schon einfach großartig, wenn man dann nach Wochen der Arbeit und Mühen sein Resultat auf der Bühne sieht, und auch noch großen Applaus erntet. Junge Heranwachsende, keine Kinder mehr, in einem Prozess zu begleiten, in dem sie an ihre Grenzen gehen und diese auch überschreiten, sich unbewusst dann doch selbst spielen, und ihnen dabei zu helfen, sich in Szene zu setzen, ist einfach eine wunderbare und sehr dankbare Aufgabe.
  3. Wir verbringen gerade noch ein wunderbar erholsames erstes Ferienwochenende mit meinem Patenkind, das wir später nach Hause bringen. Shoppen und ein wenig besondere Zeit zwischen Patenkind und Patentante und eine kleine Fussballparty mit Grillen, Popkorn, Chips bei Fussballspiel Schauen auf der Leinwand im Garten waren gestern einfach großartig! Für Spannung wurde ja dann doch auch auf dem Fussballplatz gesorgt.

Nun werde ich das große Patenkind einmal wecken, nachdem meine Kinder schon lange wach sind. Dann werden wir es nach einem gemütlichen Frühstück Heim bringen und noch einen wunderbaren Tag mit unseren Freunden verbringen. So habt auch Ihr einen großartigen Sonntag und einen wohlbehaltenen Start in die neue Woche, auch wenn bei Euch die Ferien noch ein wenig auch sich warten lassen!