
Photo by Toa Heftiba on unsplash.com
Glücklicherweise haben wir unsere Erkältungswelle überwunden, und so konnten die Kinder und ich wieder einmal fleißig sein. Maxim und Nadeschda in der Schule, ich in meinem neuen Buchprojekt – und auch hier für diesen Blog ist nun endlich wieder das ein oder andere entstanden. Vor allem aber habe ich Richards Abwesenheit auf einer langen Dienstreise nutzen können, meinen Fotobuchrückstand von vier Jahren um ein Jahr zu reduzieren. Yeahhh!!! Das erste ist nun endlich vollbracht und ich bin gespannt auf das Ergebnis. Als ich vor ein paar Wochen mein Visum für Russland beantragt habe und dort die Frage auftrat nach den Daten meiner letzten Reise nach Russland, musste ich erst überlegen. Die Ausreise war mir natürlich noch präsent, da wir einen Tag zuvor unsere Kinder endlich in Empfang genommen hatten, ich wusste aber nicht mehr, wann wir eingereist waren. Da war es dann doch im ersten Moment praktisch, das Fotobuch der Reisen direkt griffbereit zuhaben – meinen alten Reisepass hätte ich erst suchen müssen -. Aber viel mehr bin ich dann versunken in den Bildern, als Maxim und Nadeschda noch so klein, zart und schutzlos waren… Mein Gott, dass scheint eine Ewigkeit her zu sein, auch wenn wir die Folgen bis heute spüren…. Umso dankbarer bin ich heute für diese drei Sonntagslieblinge:
- Für meinen Sohn, der immer größer wird. Im wahrsten Sinne des Wortes. Nachdem wir im vergangenen Jahr seinen Kleiderschrank quasi zweimal größentechnisch durchtauschen mussten, und er mir nun bis ans Kinn reicht, wächst er auch innerlich immens. Während wir bei Nadeschda’s Lerntherapeutin warten mussten, entdeckte er ein Kinderbuch vom kleinen Nein und vom großen Nein. Es ist die Geschichte vom deutlichen, lauten „Nein-Sagen“ in Situationen, die dies auch wirklich erfordern. Am Ende schloß er das Buch und sagte: „Mama, ich kann schon ein großes Nein sagen.“ Und ja, er kann sich behaupten. Er ist nicht mehr der schüchterne, es allen recht machende kleine Junge. Er sagt seine Meinung. Auch wenn ich selbst damit natürlich manchmal zu kämpfen habe, so erfüllt es mich doch mit großem Stolz. Und ich bin tief beruhigt, wenn ich an die Schule komme, es wieder einmal, wie zu oft in den vergangenen Wochen Ärger unter den Jungs in der Klasse gab, ich meinem Sohn sage, dann solltest Du jetzt das und das tun, und er mir antwortet: „Habe ich schon gemacht.“ Er beginnt für sich zu kämpfen und seine Interessen und sein Wohlergehen durchzusetzen. Und das ist großartig.
- Für meine Tochter, die jeden Tag von neuem in der Schule so hart kämpft. Ja, seitdem ich nochmal die Bilder von damals mir ins Bewusstsein gerufen habe, und sehe, welchen Weg sie seitdem mit allem gegangen ist, ziehe ich innerlich noch einmal mehr den Hut vor ihr. Das Leben hat es nicht immer gut mit ihr gemeint, und manchmal habe ich das Gefühl, dass das Schicksal auch glaubt, die sollte oder könnte noch eine Schippe mehr ertragen. Das müsste nicht sein, aber sie kämpft sich durch!! Unsagbar tapfer.
- In Vorbereitung auf Maxim’s und meine Reise nach Moskau, lese ich wieder sehr viel über Russland. Was für ein Land! Ich bin so gespannt auf die Metropole Moskau, auch wenn ich mir dessen bewusst bin, dass wir eigentlich viel zu wenig Zeit haben. Doch all das lehrt mich, die Herkunft meiner Kinder noch einmal mehr schätzen.
In diesem Sinne habt einen wunderbaren Sonntag und einen erhellenden Start in die neue Woche!