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Charlotte’s Sonntagslieblinge (158)

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Photo by Nicol Honeywill on unsplash.com 

Mehrere Wochen ist es nun her, dass ich zum letzten Mal meine Sonntagslieblinge veröffentlicht habe. Andere Dinge hatten einfach an den Wochenenden Prioritäten, und ich habe die Umstellung zur Vollzeitarbeit einfach auch unterschätzt. Da vergeht die Zeit an den Wochenenden auch mit Dingen, zu denen ich unter der Woche nicht komme. Oder Wochenenden bekommen auch eine andere Qualität. Noch einmal mehr genieße ich die Zeit mit meiner Familie, mit Freunden oder auch mit einem guten Buch, wenn ich nicht gerade Berge von Wäsche abarbeite, Unterricht vorbereite oder meinen Haushalt irgendwie auf Vordermann bringe. Unser Alltag ist unter der Woche dicht und sehr voll, was aber – ich glaube ich schrieb es schon einmal – nicht nur daran liegt, dass ich nun Vollzeit arbeite, sondern auch daran, dass Nadeschda und Maxim einfach seit diesem Schuljahr mehr Schule haben, und allein damit viel Zeit belegt ist.

Unser tägliches Üben behalten wir bei, und wenn es auch nur manchmal eine halbe Stunde ist. Doch zeigt es seine Erfolge. Nadeschda’s Rechenschwäche hat sich in den vergangenen Wochen als „Mär“ herausgestellt. In der Klasse erzählte sie auf die Frage ihrer Lehrerin, warum sie nun so gut rechnen könnte: „Nun ja, ich habe jeden Tag eine Übezeit.“ Als die Lehrerin (die das natürlich schon lange wusste) mit Blick auf die anderen Kinder in der Klasse fragte: „Aha, und wie geht das dann bei Euch so?“, antwortete meine Tochter: „Ganz einfach, ich komme nachmittags nach Hause, dann ist erst einmal Pause. Ich spiele oder bin draußen im Garten oder fahre eine Runde Fahrrad. Dann essen wir einen Snack und dann habe ich mit der Mama eine Übezeit. Da lesen wir, ich schreibe und rechne. Die Mama hat mir auch die Schreibschrift beigebracht. Und das mache ich einfach jeden Tag.“ Die Lehrerin darauf hin: „Seht Ihr, wenn man jeden Tag ein wenig übt, dann wird man ein wirklich guter Rechner…“

Doch an diesem Sonntag, an dem die Lieblingstante meiner Kinder zu Besuch ist, und wir gestern traditionell wieder unsere Lebkuchenhäuser verziert und zusammengebaut haben, bin ich ich besonders dankbar für diese drei Sonntagslieblinge, die diesmal einfach Momente aus unserem Alltag widerspiegeln:

  1. Mein Sohn, der zu mir vermeidlich genervt sagt: „Oh Mama, liest Du schon wieder ein Buch über dieses Rom????“ Ich: „Ja.“ Er: „Wann darf ich die endlich auch lesen?“ (In der 5. Klasse ist das Geschichtsthema an unserer Schule Ägypten und Griechenland. Ersteres fand er nicht so spannend, zumindest nicht seine Lektüre. Erst in der 6. Klasse kommt dann das alte Rom.) Ich denke mir: „Von mir aus gleich.“
  2. Es ist großartig, wenn ich mit meiner Tochter zu Lotte’s und Max Giesinger’s „Auf das, was da noch kommt“ laut aufgedreht im Auto sitzend tanze und singe, wir die Musik voll aufdrehen, noch ordentlich den Bässen Dampf geben und uns völlig egal ist, was die Nachbarn sagen oder denken. Meinem Sohn ist das dann eher peinlich….Aber dann singt er doch auch mit….
  3. Shoppen gehen mit meiner Tochter, das ist inzwischen einfach fantastisch. Ich hätte nie gedacht, dass das funktioniert mit Miss-„Ich probier nichts an. Und Mama, wann können wir endlich gehen.“ Jetzt auf einmal kann sie nicht genug davon bekommen. Nun, sie braucht auch alle Nase lang neue Sachen. Neulich habe ich sie dann heimlich beobachtet, als ich an der Kasse schon anstand, und sie noch gedankenverloren durch den Laden zog. Es war zu süß zu sehen, wie sie so das ein oder andere Outfit anfasste, eine Schritt zurückging, sich wohl überlegte, wie es an ihr aussehen würde, dann den Gedanken wieder fallen ließ, dann zum nächsten Kleiderständer ging, ein Oberteil rauszog und sich anhielt und auch hier das Kleidungsstück mit einem Kopfschütteln zurück hängte. Beim Verlassen des Ladens, in dem wir fünf neue Oberteile für sie erstanden hatten, sagte sie: „Mama, ich glaube, ich muss dann auch mal wieder mit meiner Lieblingstante shoppen gehen.“

Habt einen wunderbaren Sonntag! Lasst es euch wohl ergehen und kommt gut in die neue Woche!

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Charlotte’s Sonntagslieblinge (156)

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Photo by Evie Shaffer on unsplash.com

Ein ruhiger, sommerlicher Sonntag Zuhause nach einer doch manchmal traurigen Woche. Unseren Freund haben wir gut auf seine letzte Reise begleitet. Möge seine Seele nun unbeschwerter durch die jenseitige Welt wandeln als sie dies in unserer tat. Einsam und still war es manchmal hier, nicht nur in der Trauer, sondern vor allem weil Maxim auf Klassenfahrt war. Mit nur einem Kind daheim ist der Alltag doch ein Stück weit weniger bunt. Hin und wieder kam ich mir vor wie amputiert, es fehlte etwas. Doch seit Freitag ist er wohlbehalten zurück, und wir freuen uns, nun wieder als Familie komplett zu sein. So bin ich an diesem Sonntag dankbar für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. Auch wenn Maxims Laune qua Schlafmangel und dem Bedürfnis, alleine in seinem Zimmer zu sein, etwas zu wünschen übrig lässt, bin ich doch dankbar, dass mein Kind wohlbehalten und unversehrt von einer anstrengenden Klassenfahrt ohne Vorkommnisse und Verletzungen zurückgekehrt ist. Überrascht war ich ob der Wäscheberge, die er produziert und auch vollständig wieder mitgebracht hat. Angeblich hat er sogar zweimal in den Tagen im Landheim geduscht. Diese neue Reinlichkeit sorgt doch für eine gewisse Begeisterung bei mir.
  2. Nachdem Maxim die Unterstützung im Haushalt eingestellt hat, tritt nun Nadeschda in seine abgelegten Fußstapfen. Heute morgen stand sie emsig am Herd und backte Pfannkuchen für die ganze Familie, inklusive Naschstückchen für die Familienmitglieder, die sie in der Küche besuchten: „Hier Mama, probier mal. Sind die so gut…?“
  3. Unsere Hasen haben durchaus etwas Meditatives. Während Nadeschda gestern Nachmittag auf einem Kindergeburtstag war und Maxim sich lesend in sein Zimmer verkrochen hatte, saßen mein Mann und ich bestimmt eine halbe Stunde im Garten und sahen schweigend unseren Hasen im Freigehege beim Grasmümmeln zu. Irgendwie hatte das etwas sehr beruhigendes an sich.

Habt einen erholsamen sonnigen Sonntag und startet wohlbehalten und zuversichtlich in die neue Woche.

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Charlotte’s Sonntagslieblinge (154)

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Photo by Element 5 Digital on unsplash.com

Nachdem ich eine Woche pausiert habe, folgen sie heute endlich einmal wieder: meine Sonntagslieblinge. Man hätte zwar meinen können, dass die Rückkehr in den Schulalltag eine altbewährte Routine mit sich bringt. Das tut sie aber in diesem Jahr nicht. Nicht nur, dass ich nun mehr oder weniger Vollzeit als Lehrerin arbeite, was allein schon Veränderungen mit sich bringt. Auch wenn es mir gelingt meine Unterrichtsvorbereitungen und Korrekturen in der Zeit zu machen, in der meine Kinder ohnehin selbst noch mit der Schule beschäftigt sind. Allerdings fehlen mir meine Abende, dann zur Zeit bin ich abends so müde, dass ich mich eigentlich gleich mit meinen Kindern ins Bett legen könnte. Doch vor allem habe ich unterschätzt, dass der ganze Wochenrhythmus sich nun erst einmal neu finden muss, da Maxim nun in der 5. Klasse ist und damit alleins schon schlicht und ergreifend deutlich länger Schule hat, auch nachmittags. So muss sich hier erst einmal alles neu einpendeln, neue Routinen und Rhythmen gefunden werden. Selbst wenn wir nicht die Schule und die Schulform zur 5. Klasse gewechselt haben, so ist der Übertritt in die 5. Klasse ein großer Schritt. Auch an einer Waldorfschule. Das wird wahrscheinlich noch eine ganze Weile dauern. Und so schlummern auch der ein oder andere Post für diesen Blog entweder unbeendet auf meinem Rechner oder nur in Gedanken vorhanden in meinem Kopf. So wird sich auch auf diesem Blog zeigen, wie viel Raum unser neuer Alltag mir für das Schreiben lässt. Um so mehr bin ich aber an diesem Sonntag dankbar für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. Wieder einmal lehrt mich unser nun neuer Schulalltag, wie dankbar ich für meine beiden Kinder bin. Unsere gemeinsame Zeit ist wie ein Abschalten und Auftanken nach dann doch häufig anstrengenden und fordernden Schulvormittagen. Dies lehren mich auch, meinen Kindern noch einmal mit einem anderen Verständnis zu begegnen, wie Kräftezehrend auch für sie zu Weilen ein langer Vormittag an der Schule ist.
  2. Die langen Jahre der Begleitung meiner Kinder, das viele Auseinandersetzen mit den Folgen von Traumatisierungen und den Ursachen für verhaltensoriginelle Handlungen und Reaktionen im Unterricht hat mich recht gut gerüstet, nun herausfordernden Kindern in meiner eigenen Klasse zu begegnen und mit ihnen umzugehen. Das muss sich zwar alles noch entwickeln, aber schon jetzt nach nur wenigen Wochen merke ich, dass ich viele Schwierigkeiten nicht in meinem Unterricht habe, mit denen aber andere Lehrkräfte konfrontiert sind.
  3. Vor allem bin ich jedoch in diesem Tagen beeindruckt, wie gut meine eigenen Kinder ihren eigenen Schulalltag und die Veränderungen, die uns seit dem Ende der Ferien begleiten, jeden Tag aufs Neue meistern.

Habt einen erholsamen Sonntag und startet gestärkt in die neue Woche!

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Charlotte’s Sonntagslieblinge (153)

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Photo by Kevin Gent on unsplash.com

Puuuuhhhh, die erste Schulwoche ist geschafft. Doch von einem Alltag und einer Routine sind wir weit entfernt. Die Veränderungen sind dann doch zu gravierend. Und heute Nachmittag ziehen dann noch unsere drei neuen Mitbewohner bei uns ein. Die drei kleinen Geschwister „Hase“ beziehen ihr Heim bei ihren Adoptiveltern Maxim und Nadeschda. Die jungen Eltern haben schon alles hergerichtet, ganz so wie wir damals, vor inzwischen so vielen Jahren. Die Hasengroßmutter, sprich ich, muss jetzt nur noch um den qualifizierten Tierarzt kümmern, der dann genau auch Zeit hat, wenn es in den engen Terminkalender von Haseneltern und Hasengroßmutter hineinpasst. Wir freuen uns, und ich wünsche mir so sehr, dass auch die Zeit im Alltag bleibt, sich weiter zu freuen und die Zeit mit den Hasenkindern zu genießen. – Im Moment noch bin ich allein an diesem jungen Sonntagmorgen. Richard ist übers Wochenende mit den Kindern zum alljährlichen Väterwochenende auf just dem Bauernhof, auf dem wir schon so oft waren, in den vergangenen Jahren, seitdem wir Eltern sind, und der uns nun auch den ersten Enkelnachwuchs beschert. Und so bin ich in der Stille dieses Sonntag Morgens dankbar für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. Mehr als dankbar bin ich dafür, dass wir alle einen guten Start in unser „neues“ Schulleben hatten. In Anbetracht dessen, dass vieles in unserem Alltagsrhythmus neu und noch ungeklärt ist, sich erst finden muss, haben wir die erste Woche gut gemeistert. Mit Höhen und ein paar wenigen Tiefen, aber alles in allem gut. Maxim ist nun wirklich groß und auch Nadeschda wächst zunehmend mit ihren Herausforderungen. Nach fünf Jahren begleiten in den Klassenraum, trennen sich nun unsere Wege auf dem Schulparkplatz. Und so sehe ich jeden Morgen meine Kinder selbstbewusst in das Schulgebäude marschieren, während ich über den Hintereingang zum Lehrerzimmer gehe. Es ist eine Lektion des Loslassens und des Losgelassen Werdens, die vor allem Nadeschda so tapfer meistert. (Für Maxim war das schon lange überfällig, und so nimmt er die Situation mehr als dankend an, und kümmert sich, so wie das vielleicht noch notwendig ist, ganz rührend um seine kleine Schwester.)  Und wieder einmal bin ich so stolz und so unendlich dankbar für meine beiden so wunderbaren Kinder!
  2. An diesem Wochenende habe ich endlich noch einmal die Reportage „Auf meinem Weg: Siebte und achte Klasse in der Waldorfschule“ geschaut. In einer Reihe von drei Filmen wird eine Waldorfklassenlehrerin mit ihrer Klasse von der 1. bis zur 8. Klasse begleitet. Und diese Lehrerin ist ein wirkliches Vorbild. Für mich. Ich hatte die ersten beiden Teile schon vor Jahren und Monaten gesehen, den letzten Teil aber nie richtig. Nun war endlich der Moment und die Gelegenheit. Und gepasst hat es auch, habe ich doch selbst gerade eine sechste Klasse übernommen. Beinahe Tränen in den Augen hatte ich bei einem der Schluss-Sätze (sinngemäß): „Ich bin dankbar dafür, dass ich mir nie ein Bild gemacht habe…., sondern dass ich immer wieder offen geblieben bin, mich von einem Kind überraschen zu lassen.“ Möge dieser Satz in all seiner Tragweite auch mich begleiten. Als Lehrerin und auch als Mutter.
  3. Manchmal muss man auch einfach nur für den Augenblick dankbar sein. Und so denke ich an den Moment und das Gefühl, am Freitag Mittag auf den Schulparkplatz gefahren zu sein – eine volle Woche geschafft zu haben und nun meine wunderbaren Kinder abzuholen-, ganz un-Waldorf-like mit lauter Musik an, denn im Radio lief Johannes Oerdings „An guten Tagen“. Die Sonne schien, ich hatte das Schiebedach auf, ließ mich von ihr wärmen und in meinen Ohren (und auch vielen anderen, denn ich hatte die Musik laut aufgedreht) erklang:

„An guten Tagen
Gibt es nur hier und jetzt
Schau‘ ich nicht links und rechts
Vielleicht nach vorn, doch nie zurück
An guten Tagen
Ist unser Lachen echt
Und alle Fragen weg
Auch wenn’s nur jetzt und nicht für immer ist“

In diesem Sinne habt eine zauberhaften Sonntag und startet wohlbehalten in die neue Woche!

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Charlotte’s Sonntagslieblinge (152)

Back to school background  with books

Mit freundlicher Unterstützung von Fotolia

So, jetzt gilt es: Morgen beginnt das neue Schuljahr für uns. Maxim startet in die 5. Klasse, Nadeschda in die 3. und ich übernehme meine erste eigene Klasse. Alles ist vorbereitet, die Stifte gespitzt, die Ranzen gepackt, die Eurythmiekleider gewaschen und gebügelt. Mit Vorfreude und Spannung erwarten wir nun unseren neuen Alltag, der uns ab morgen erwartet. Und so bin ich dankbar für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. Zugegeben, in mir stieg im Verlauf der vergangenen Woche die Nervosität und Anspannung, wird das nun alles so wird, bis eine gute Bekannte zu mir sagte: „Sie haben zwei Kinder adoptiert und bisher erfolgreich großgezogen. Wovor haben Sie Angst in ihrer neuen Klasse?“ Stimmt, ich bin durch eine manchmal harte Schule gegangen. So bin ich gut gewappnet für neue Herausforderungen, die mich nun erwarten.
  2. Heilsam war es auch, zwei Tage in Ruhe meinen Klassenraum vorzubereiten, einzuräumen, das Tafelbild zu malen, die Sitzordnung zu gestalten, etc. Gestern bin ich mit Zuversicht aus der Schule weggefahren und dachte: „So jetzt kann der erste Schultag kommen.“
  3. Dankbar bin ich jetzt auch für diesen Sonntag, an dem wir bewusst nichts geplant haben, in Ruhe vor uns hin wurschteln können, nachher noch einmal in die Felder fahren, um Blumen zu pflücken, und dann noch einmal schwimmen gehen.

Habt einen wunderbaren Sonntag und kommt gut und gestärkt in die neue Woche!

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Charlotte’s Sonntagslieblinge (149)

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Photo by Daniel Brubaker on unsplash.com

Nun sind wir schon fast wieder auf dem Weg zurück in Richtung Heimat. Die zwei Wochen vergingen schnell im Rückblick, auch wenn im tatsächlichen Erleben die Zeit durchaus langsam voranschritt. In zwei Tagen werden wir das Flugzeug besteigen und wieder nach Hause fliegen. Das ist gut. Die Zeit hier im Nordosten der USA war schön und erholsam, doch fühle ich auch eine gewisse Aufbruchstimmung, nun in meinen Alltag zurückzukehren, mein Buch zu Ende zu schreiben, die letzten Vorbereitungen für das neue Schuljahr zu erledigen und vor allem meine Kinder dann irgendwann – jetzt noch nicht gleich, noch sind Ferien! – auf den Schulalltag gut vorzubereiten. Und so bin ich an diesem Sonntag dankbar für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. Vor ein paar Tagen, als ich eigentlich noch einen weiteren Blogbeitrag an einem ruhigen Morgen schreiben wollte, ging plötzlich der Strom im Haus aus. Auf einmal war es ganz still. Keine Lüftung lief mehr, keine Waschmaschine, kein Trockner, keine Wasserpumpe. Und natürlich ging auch kein Internet mehr. Das war im ersten Moment nicht so schlimm, doch spannenderweise machte sich schnell bemerkbar, wie sehr man von Strom abhängig ist, vor allem, da in unserem Haus auch die ganze Wasserversorgung vom Strom abhängig war (der Wasserdruck war zu niedrig, so dass mit Pumpen nachgeholfen werden musste). Das war das eigentlich dramatische. Nicht nicht kochen zu können oder nicht ins Internet zu kommen,  war nicht so dramatisch. Da konnten wir improvisieren. Und ein Abend bei Kerzenschein war auch einmal schön.  Doch kein Wasser zu haben, war eine harte Probe. Es war eine große  Lehre in Dankbarkeit, als der Strom dann wieder am kommenden Morgen nach bald 24 Stunden wieder da war, die Pumpen wieder ansprangen und damit auch die Wasserversorgung wieder funktionierte.
  2. Mit Nadeschda habe ich erleben dürfen, was es heißt, wenn ein Kind erfolgreich über Beziehungen lernt. Wie ein Wasserfall hat sie hier einfach Englisch gesprochen. Sie liebte ihre Englischlehrerin in der Schule, war freiwillig in einer Englisch-AG, die diese Lehrerin organisierte. Und so hatte sie keine Hemmungen auch hier Englisch zu sprechen. Maxim hingegen hatte nie einen Zugang zu dieser Lehrerin gefunden und damit auch nicht zu dieser Sprache, auch wenn er längst eine andere Englischlehrerin an der Schule hat. Scheu war er zu Beginn und hat sich dann irgendwann überwunden. Vielleicht hat ihm das aber auch schon jetzt gezeigt, dass auch er Englisch sprechen kann, wenn er sich denn traut.
  3. Ich bin dankbar für diesen Urlaub und die Familienzeit, die wir hier hatten. Ich fühle mich ein wenig gestärkt, vorerst, für all das was nun in den kommenden Monaten kommen mag. Möge diese Zuversicht noch eine Weile anhalten.

Habt einen friedlichen und erholsamen Sonntag und startet gelungen in die neue Woche!