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„Sometimes the strength of motherhood is greater than natural laws.“

(Barbara Kingsolver)

Mein Mann Richard und ich hatten uns um die Adoption eines Kindes in Russland beworben. Am Ende unseres Adoptionsprozesses fliegen wir mit Maxim und Nadeschda, einem Geschwisterpaar, nach Deutschland und beginnen unser Abenteuer, eine Familie zu werden. Der dreijährige Maxim gilt als schwer krank; bei der 17 Monate alten Nadeschda entdecken wir die tatsächlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen erst in Deutschland. Dies ist nur der Beginn einer Zeit voller Veränderungen, kleiner und großer Fortschritte, bezaubernder Momente als junge Familie, aber auch einer Zeit mit Schicksalsschlägen und Enttäuschungen.

Von Juli 2015 bis Juli 2016 habe ich in diesem Blog unser erstes Jahr als Adoptivfamilie Revue passieren lassen. Ich erzähle vom besonderen Alltag mit zwei Adoptivkindern, von den Veränderungen und Herausforderungen, von den Freuden und Strapazen in unserer jungen Familie. Wie entwickeln sich die Kinder nach ihrer Ankunft in Deutschland? Wie wächst meine Beziehung zu ihnen? Wie reagiert das soziale Umfeld auf unsere Kinder? Und wie gehen Richard und ich damit um? Wie finden wir als Familie zusammen? Mit welchem Selbstverständnis finde ich mich schließlich in meine Mutterrolle hinein? Und wie lerne ich am Ende, meinen eigenen Weg als Mutter zu gehen und die Mutter zu sein, die meine Kinder brauchen, selbst wenn ich sie nicht geboren habe.

Im Austausch mit anderen Adoptivmüttern, in der Resonanz auf meine Erzählungen aus unserem ersten Jahr als Adoptivfamilie und meiner stetigen Auseinandersetzung mit Themen rund um das Thema „Adoption“ hat sich der Wunsch entwickelt, diesen Blog weiter fortzuschreiben. Ich werde jedoch weniger aus unserem Alltag erzählen, als vielmehr immer wieder neue Themenblöcke aufgreifen, die mich als Adoptivmutter beschäftigen oder besorgt haben: Der Umgang mit der leiblichen Mutter, die Frage nach der Herkunft und der Wurzelsuche, Bindung, Lernschwierigkeiten, Anstrengungsverweigerung, etc.

Eine Anmerkung zum Schluss: Die Adoption unserer Kinder liegt in der Realität schon eine Weile zurück. Doch war es mir ein Bedürfnis, diese Erlebnisse und Erfahrungen in einem fiktiven Online-Tagebuch aufzuschreiben. Dabei habe ich mich nicht nicht nur unserer eigenen Erlebnisse bedient, sondern habe auch auf die Erfahrungen anderer Adoptivfamilien zurückgegriffen. So hoffe ich, etwas mehr Allgemeingültigkeit zu erreichen. Dennoch der Umgang mit den Themen, mit denen eine Adoptivfamilie konfrontiert werden kann, ist mein persönlicher. Um unsere Privatsphäre als Familie zu schützen, sind in diesem Blog die Namen der Hauptakteure verändert. Um die Identität meiner Kinder zu schützen, sind Maxim und Nadeschda fiktive Kindercharaktere. Sie zeigen viele der Charaktereigenschaften unseren eigenen Kinder, aber genauso Verhaltensweisen, biografische Elemente und gesundheitliche Themen anderer Adoptivkinder aus Russland. Unsere Kinder sollen einmal selbst entscheiden, wem sie ihre persönliche Geschichte erzählen.

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