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Charlotte’s Sonntagslieblinge (156)

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Photo by Evie Shaffer on unsplash.com

Ein ruhiger, sommerlicher Sonntag Zuhause nach einer doch manchmal traurigen Woche. Unseren Freund haben wir gut auf seine letzte Reise begleitet. Möge seine Seele nun unbeschwerter durch die jenseitige Welt wandeln als sie dies in unserer tat. Einsam und still war es manchmal hier, nicht nur in der Trauer, sondern vor allem weil Maxim auf Klassenfahrt war. Mit nur einem Kind daheim ist der Alltag doch ein Stück weit weniger bunt. Hin und wieder kam ich mir vor wie amputiert, es fehlte etwas. Doch seit Freitag ist er wohlbehalten zurück, und wir freuen uns, nun wieder als Familie komplett zu sein. So bin ich an diesem Sonntag dankbar für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. Auch wenn Maxims Laune qua Schlafmangel und dem Bedürfnis, alleine in seinem Zimmer zu sein, etwas zu wünschen übrig lässt, bin ich doch dankbar, dass mein Kind wohlbehalten und unversehrt von einer anstrengenden Klassenfahrt ohne Vorkommnisse und Verletzungen zurückgekehrt ist. Überrascht war ich ob der Wäscheberge, die er produziert und auch vollständig wieder mitgebracht hat. Angeblich hat er sogar zweimal in den Tagen im Landheim geduscht. Diese neue Reinlichkeit sorgt doch für eine gewisse Begeisterung bei mir.
  2. Nachdem Maxim die Unterstützung im Haushalt eingestellt hat, tritt nun Nadeschda in seine abgelegten Fußstapfen. Heute morgen stand sie emsig am Herd und backte Pfannkuchen für die ganze Familie, inklusive Naschstückchen für die Familienmitglieder, die sie in der Küche besuchten: „Hier Mama, probier mal. Sind die so gut…?“
  3. Unsere Hasen haben durchaus etwas Meditatives. Während Nadeschda gestern Nachmittag auf einem Kindergeburtstag war und Maxim sich lesend in sein Zimmer verkrochen hatte, saßen mein Mann und ich bestimmt eine halbe Stunde im Garten und sahen schweigend unseren Hasen im Freigehege beim Grasmümmeln zu. Irgendwie hatte das etwas sehr beruhigendes an sich.

Habt einen erholsamen sonnigen Sonntag und startet wohlbehalten und zuversichtlich in die neue Woche.

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Charlotte’s Sonntagslieblinge (155)

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Photo by Bernd Schulz on unsplash.com

Zu Beginn der Woche stand die Zeit bei uns still. Ein lieber Freund von uns ist plötzlich und unerwartet gestorben. Es erwischte uns eiskalt, zog uns den Boden unter den Füßen weg. Und auch wenn der Alltag dennoch gnadenlos weitergegangen ist und geht, so ist doch zumindest immer wieder für einige Momente nichts mehr wie es mal war. Da ist so eine schmerzhafte Leere, die sich nicht mehr füllen lassen will. Um so dankbarer bin ich an diesem späten Sonntag für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. für die tröstenden Worte von lieben Freunden, die einem zeigen, dass man in Momenten wie in der vergangenen Woche nicht alleine ist in seiner inneren Zerrissenheit.
  2. für meine eigenen inneren Ressourcen, die es mir ermöglicht haben, am „Tag danach“ einen Unterricht zu machen, der mich nicht aufgerieben hat, sondern mir Augenblicke des Durchatmens beschert hat.
  3. für ein wunderbares Wochenende mit einigen Adoptivfamilienfreunden auf „unserem“ Bauernhof, auf dem wir uns nun schon so viele Jahre treffen. Auch wenn es geregnet hat, haben wir diesmal die längste Traktorfahrt gemacht, die uns Erwachsenen mindestens genauso viel Spass gemacht hat wie unseren Kindern. In der hügeligen grünen Landschaft hört man einfach irgendwann auf zu denken und genießt nur noch den Moment und den Augenblick. Gemeinsam haben wir an all die Jahre zurückgedacht, an unsere Treffen und Begegnungen und wie sich unsere Kinder alle inzwischen entwickelt haben, wie sie nicht nur äußerlich gewachsen sind. Welch langen Weg sie und wir gegangen sind….

Habt einen gelungenen Start in die neue Woche, möge sie nur Schönes für Euch bereit halten!

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Charlotte’s Sonntagslieblinge (154)

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Photo by Element 5 Digital on unsplash.com

Nachdem ich eine Woche pausiert habe, folgen sie heute endlich einmal wieder: meine Sonntagslieblinge. Man hätte zwar meinen können, dass die Rückkehr in den Schulalltag eine altbewährte Routine mit sich bringt. Das tut sie aber in diesem Jahr nicht. Nicht nur, dass ich nun mehr oder weniger Vollzeit als Lehrerin arbeite, was allein schon Veränderungen mit sich bringt. Auch wenn es mir gelingt meine Unterrichtsvorbereitungen und Korrekturen in der Zeit zu machen, in der meine Kinder ohnehin selbst noch mit der Schule beschäftigt sind. Allerdings fehlen mir meine Abende, dann zur Zeit bin ich abends so müde, dass ich mich eigentlich gleich mit meinen Kindern ins Bett legen könnte. Doch vor allem habe ich unterschätzt, dass der ganze Wochenrhythmus sich nun erst einmal neu finden muss, da Maxim nun in der 5. Klasse ist und damit alleins schon schlicht und ergreifend deutlich länger Schule hat, auch nachmittags. So muss sich hier erst einmal alles neu einpendeln, neue Routinen und Rhythmen gefunden werden. Selbst wenn wir nicht die Schule und die Schulform zur 5. Klasse gewechselt haben, so ist der Übertritt in die 5. Klasse ein großer Schritt. Auch an einer Waldorfschule. Das wird wahrscheinlich noch eine ganze Weile dauern. Und so schlummern auch der ein oder andere Post für diesen Blog entweder unbeendet auf meinem Rechner oder nur in Gedanken vorhanden in meinem Kopf. So wird sich auch auf diesem Blog zeigen, wie viel Raum unser neuer Alltag mir für das Schreiben lässt. Um so mehr bin ich aber an diesem Sonntag dankbar für diese drei Sonntagslieblinge:

  1. Wieder einmal lehrt mich unser nun neuer Schulalltag, wie dankbar ich für meine beiden Kinder bin. Unsere gemeinsame Zeit ist wie ein Abschalten und Auftanken nach dann doch häufig anstrengenden und fordernden Schulvormittagen. Dies lehren mich auch, meinen Kindern noch einmal mit einem anderen Verständnis zu begegnen, wie Kräftezehrend auch für sie zu Weilen ein langer Vormittag an der Schule ist.
  2. Die langen Jahre der Begleitung meiner Kinder, das viele Auseinandersetzen mit den Folgen von Traumatisierungen und den Ursachen für verhaltensoriginelle Handlungen und Reaktionen im Unterricht hat mich recht gut gerüstet, nun herausfordernden Kindern in meiner eigenen Klasse zu begegnen und mit ihnen umzugehen. Das muss sich zwar alles noch entwickeln, aber schon jetzt nach nur wenigen Wochen merke ich, dass ich viele Schwierigkeiten nicht in meinem Unterricht habe, mit denen aber andere Lehrkräfte konfrontiert sind.
  3. Vor allem bin ich jedoch in diesem Tagen beeindruckt, wie gut meine eigenen Kinder ihren eigenen Schulalltag und die Veränderungen, die uns seit dem Ende der Ferien begleiten, jeden Tag aufs Neue meistern.

Habt einen erholsamen Sonntag und startet gestärkt in die neue Woche!